Und noch mehr Tempel

14. August 2013 - Teil 2

Unser nächstes Ziel war der Nanzenji-Tempel. Nachdem wir eine Weile mit der U-Bahn gefahren waren, stiegen wir an der Station aus und suchten nach dem richtigen Weg. Es ging durch einen kleinen Tunnel, vorbei an einem kleinen Bach und über einen Parkplatz.
Wir machten kurz einen Stop in einem Souvenier-Laden - unter anderem auch weil der Getränkeautomat dort einen Free Wifi Hotspot hatte ;)
Im Laden kauften wir dann ein paar Süßigkeiten als Andenken und bekamen auch etwas zum probieren geschenkt.
Danach liefen wir eine Weile über das große Tempelgelände. Es beherbergt gleich mehrere Tempel, eine Grünanlage, einen Wasserfall sowie Souvenierläden und Aussichtspunkte.
Nach all den vielen Tempeln und alten Gebäuden hatten wir bald keine so große Lust mehr auf noch weitere Tempel. Dennoch folgten wir dem Schild zum so genannten "Philosophers Path", liefen dann aber weiter die Straße hinunter. Wir hatten Hunger und wollten etwas zu Mittag essen.
Irgendwie verirrten wir uns dann in den einzigen Laden den es weit und breit gab - ein urururaltes Restaurant. Die Wirtin sah genauso alt aus wie die Einrichtung, es roch nach alten Häkeldeckchen und in einer Ecke lief ein alter Röhren-Fernseher. Allerdings hatte uns das Essen gelockt, es gab nämlich genau 6 Gerichte auf der Karte und alles typische japanische Kost. 
Sofort bekamen wir kaltes Wasser zu trinken und bestellten unser Essen. Ich entschied mich für Curry Reis, während meine Freundin Omu-Rice wählte. 
Das Essen war blitzschnell und frisch gemacht - und ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so einen leckeren Curry-Reis gegessen. Es war die Art von Essen die so gut ist, dass sie einem Tränen in die Augen treibt - oder so ;) Es hat uns jedenfalls wahnsinnig gut geschmeckt und ich hoffe, ich kriege meinen Curry Reis auch einmal so hin wie diese gute Dame!
Nachdem wir bezahlt hatten, gingen wir wieder nach draußen und nach einem weiteren Fußmarsch zur nächsten U-Bahn, da wir uns nicht trauten mit dem Bus zu fahren.
Wir fuhren zur Kyoto Station und setzten uns in den Starbucks an der Ecke. Wieder gab es für mich den Dark Mocha Chocolate Chip Frapuccino - einfach nur super lecker ♥
Anschließend kauften wir noch ein paar Souvenirs. Es gab ein ganzes Untergeschoss nur für Mitbringsel und wir deckten uns damit ein. An einem Stand winkte uns eine total putzige Frau heran und bot uns Mini-Macha-Muffins zum Probieren an. Das war ein weiteres Geschmackserlebnis kann ich euch sagen - soooo lecker! Natürlich kauften wir der guten Frau einen Karton davon ab.
Danach gingen wir zum Postamt um unsere Postkarten zu verschicken. Nach etwas Verwirrung und weil wir keine Lust hatten eine Nummer zu ziehen, entschieden wir uns für das kleine Häuschen vor der Post, dass ebenfalls Briefmarken verkauft. Nachdem wir die gewünschten Marken bekommen hatten, setzten wir uns auf eine Mauer und klebten diese auf die Postkarten. Aber wo ist ein Briefkasten wenn man ihn braucht? Verwirrt schauten wir uns um. Da standen wir vor der Post und fanden keinen Briefkasten! Etwas unsicher gingen wir wieder zu der Frau im Briefmarkenhäuschen und meine Freundin fragte sie auf Englisch, wo wir die Postkarten hintun konnten. Die Frau schaute uns nur verwirrt an und verstand kein Wort. Ich kramte in meinem Kopf herum, konnte mich aber nicht erinnern jemals die Vokabel Briefkasten gehabt zu haben. Also entschied ich mich für eine Eigenkreation - die Tegami Boxu. Die Frau sah mich an, man konnte förmlich die Rädchen in ihrem Kopf arbeiten hören. Dann machte sie "Aaaaaaaah!", stand auf und deutete um ihr Häuschen herum. Dort fanden wir tatsächlich einen Briefkasten ;)
Stolz auf diese Glanzleistung gingen wir lachend ins Zentrum von Kyoto, wo wir uns etwas in einem großen Kaufhaus umschauten. Als wir die Karte des Hauses studierten um zu sehen, was es auf den einzelnen Etagen gab, kam eine Frau von der Info auf uns zugelaufen und drückte uns extra eine englische Karte in die Hand.
Danach gingen wir einem Wegweiser nach, der zu einem Schrein führen sollte. Es war mittlerweile dunkel und Männer mit Leuchtkellen dirigierten uns über eine Kreuzung. Wir kamen am Toji-Tempel vorbei, der allerdings bereits geschlossen war, genauso wie der Schrein. Da wir aber schon genug Tempel und Schreine gesehen hatten, war das nicht weiter schlimm. 
Fröhlich gingen wir zum Hotel zurück und stellten wieder einmal fest, dass unsere Zeit in Japan viel zu schnell verging.

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