Hirsche mit Manieren: Ein Ausflug nach Nara

19. August 2013 - Teil 1

Gleich vorweg: ein Ausflug nach Nara ist meiner Meinung nach ein Muss! Wenn man einmal etwas ins Grüne möchte, keine Lust mehr auf eine ganz so große Stadt hat und gleichzeitig das traditionelle Japan sehen möchte, der sollte unbedingt einen Abstecher nach Nara machen. Es hat mir unglaublich gut gefallen und ich möchte euch anschließend von unserem Besuch in dieser schönen Kleinstadt berichten, indem Hirsche und Rehe eine ganz besondere Bedeutung haben.
Nachdem wir geduscht und Reis und Misosuppe zum Frühstück gegessen hatten, gingen wir in die gefürchtete Namba-Station und verirrten uns wieder ein paar Mal. Endlich hatten wir die richtige Linie gefunden und fuhren nach Nara. Nara liegt etwa 35km von Osaka entfernt und während man mit der Bahn fährt kann man eine schöne Landschaft außerhalb der Bahn bewundern. Wir nutzten die Fahrt um unsere Reisetagebücher zu vervollständigen.
In Nara angekommen, stiegen wir auf dem kleinen Bahnsteig aus. Nara hat nur 2 Bahnstationen soweit ich weiß, man kann also nicht wirklich falsch aussteigen. Nachdem wir die Station verlassen hatten, gingen wir zuerst in das kleine Tourismusbüro indem es ein paar Karten gibt.
Anschließend liefen wir die Straße hinunter und machten einen Abstecher in einen Buchladen sowie ein Gamecenter, indem wir Purikura machten.
Als wir so durch Nara liefen, sahen wir auch bereits die ersten Rehe. Diese laufen in Nara überall frei herum und sie sind mehr oder weniger so zahm und an Menschen gewöhnt, dass man sie füttern und streicheln kann. Sie erinnern eher an zu kleingeratene Ponys in ihrem Auftreten und ich war ganz begeistert von ihnen. Man kann ihnen überall begegnen und es gibt Hirsch-Kekse zu kaufen, mit denen man sie füttern kann. Die öffentlichen Toiletten sind mit Gittertüren versehen, so dass die Hirsche nicht einfach hineinlaufen können. Es gibt noch eine Besonderheit, die die Hirsche seit vielen Generationen beibehalten haben und die ich absolut faszinierend finde; wenn man ihnen einen Keks gibt, verbeugen sie sich vor einem als würden sie sich bedanken.
Es gibt in Nara aber auch sehr viele Tempel und Schreine, von denen wir ein paar besucht haben. Auch hier laufen die Rehe fast überall herum. 
Zum Mittagessen fanden wir ein kleines, etwas teures Restaurant, indem wir Soba aßen. Wir gingen dann den vielen Touristen nach und kamen so irgendwann zum Todaiji-Tempel, der eine große Buddha-Statue beherbergt. Ich fand diese irgendwie gruselig, ich finde Buddhas allgemein etwas furchteinflößend, aber da dieser so gigantisch war verstärkte sich der Effekt noch. Ich glaube, ich habe einfach den letzten Alien aus dem ersten Gantz-Film zu ernst genommen xD
Für den Todaiji muss man übrigens 400 Yen Eintritt zahlen und da ich meine Münzen loswerden wollte, habe ich alle Münzen zusammengenommen und sie der Frau hingelegt. Es hat eine Weile gedauert, bis sie die Münzen gezählt hatte und ich glaube sie war danach etwas genervt, was wirklich nicht meine Absicht war, aber ich hatte sonst kein Geld mehr ⊙﹏⊙
Auf dem Rückweg kauften wir uns dann noch jeder ein Matcha-Eis. In Nara gibt es sehr viele Rikscha-Fahrer, die den Touristen anbieten sie herum zu fahren. Einer der Fahrer kam plötzlich auf mich zu und tat so, als wollte er mir mein Eis klauen... Sein plötzliches Auftauchen hat mich wirklich ganz schön erschreckt. Auf mein "Ah, kowai yo!" fing er an zu lachen ;) Danach gingen wir zur Station zurück.
Nara ist wirklich wunderschön und ich kann jedem einen Besuch nur absolut empfehlen! Die Hirsche haben mich besonders begeistert, die sind einfach nur toll und gerade einen Hirsch hätte ich am liebsten mitgenommen, der Kleine war einfach nur zu putzig und ist uns dauernd nachgelaufen (das war übrigens der Knabe auf dem zweiten Foto) ♥

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