Japantag 2012 - Teil 5: Das Feuerwerk & Der Albtraum danach + Fazit

Bis zum Feuerwerk waren es noch einige Stunden, die wir mit Reden und dem Lesen von japanischen Idol-Magazinen verbrachten.
Von Minute zu Minute wurde es kälter und wir fingen schon bald an zu zittern. Als die Sonne langsam unterging, wurden es immer mehr Menschen die das Feuerwerk sehen wollten, auch auf der Brücke, von der man bestimmt einen tollen Ausblick hatte. Seht euch doch mal diese Menschenmassen an:


Irgendwann war es kurz vor 11 und unsere Geduld war zu Ende. Zum Glück fing bald das japanische Feuerwerk an - und das war einfach wunderschön und unbeschreiblich. Ich habe noch nie ein so schönes Feuerwerk gesehen. Es hatte das Thema "Märchen" und man konnte wirklich die sieben Zwerge und andere Märchengestalten am Himmel entdecken. Das Feuerwerk ging eine halbe Stunde lang. 


Es gab immer wieder viele "Oh's" und "Ah's" zu hören und an den schönsten Stellen klatschten auch viele Zuschauer. 

 

Manche verhielten sich aber auch unmöglich, schrieen herum oder nervten einfach nur.
Es gab zum Beispiel einen jungen Mann der neben uns saß und uns die ganze Zeit auf die Nerven ging, indem er alle fünf Minuten aufstand und versuchte, in dem Gedränge von tausenden Menschen seine Freundin zu finden. 
Jedes Mal kam er erfolglos zurück, setzte sich wieder genau neben uns und beschwerte sich lautstark. 
Irgendwann konnte ich mir das Gekicher einfach nicht mehr verkneifen, auch wenn er sehr genervt hat. 

 

 

Das Beste aber kam zum Schluss - und der war wirklich wunderschön! Es gab einen ganz beeindruckenden, so genannten Goldregen, der aus vielen Raketen bestand und so wirkte, als würde er auf die Zuschauer herunterregnen: 
 
 

Es hätte so schön sein können. Wir hätten glücklich zum Hotel zurückgehen und ins Bett fallen können, völlig müde aber mit einem tollen Erlebnis. Doch fast sofort nachdem das Feuerwerk zu Ende war, brach der Albtraum los.
Alle Menschen wollten natürlich sofort nach Hause gehen und sprangen wie von der Tarantel gestochen alle gleichzeitig auf. Es gab einen unglaublichen Massenauflauf und wir hatten große Mühe uns im Gedränge nicht zu verlieren. 
Nachdem wir uns von den anderen verabschiedet hatten, machten wir uns schnell zurück in Richtung U-Bahn Station. Es hätte ein Weg von zehn Minuten sein können, doch es begann der Horror von über einer halben Stunde.
Unterwegs wurden wir zusammengequetscht. Wir stolperten über Glasflaschen und Müll, meine Tasche ging kaputt. Als wir uns kurz an die Seite stellten und ich versuchte, den Reisverschluss wieder zu schließen, wurden wir angeschrien und blöd von der Seite angemacht. Ich brüllte natürlich zurück (da kenne ich ja gar nix) und wir gingen schnell weiter. Wir hielten uns immer an die Seite der Menge, da dort etwas mehr Platz war. Außerdem krallten wir uns aneinander, da wir uns auf keinen Fall verlieren wollten. 
Immer weiter schob uns die Menge in die Gasse, durch die unser Weg zur U-Bahn führte. Leider ist dies aber auch gleichzeitig die Party-Gasse Düsseldorfs und so könnt ihr euch vorstellen wie es dort aussah, Samstagnacht. 
Wir kamen uns vor wie Sardinen in einer Dose, so zusammengedrückt waren die Menschen in der Straße. Wir wurden getreten, spürten hundert Paar fremder Füße auf unseren Schuhen, stolperten wieder über Hindernisse und wurden gegen Wände gedrückt. Ich muss zugeben, dass ich von Minute zu Minute panischer wurde, vor allem wenn wir uns manchmal nicht mal einen Zentimeter mehr bewegen konnten. Minutenlang herrschte Stau und wir wurden immer mehr zusammengedrückt. Mir kam in den Sinn wie sich Menschen bei Massenpaniken fühlen mussten.
Es war wirklich schrecklich und ich war kurz vorm durchdrehen. Mich würde nicht wundern wenn ich dank dieser halben Stunde Hölle eine ausgeprägte Platzangst entwickelt habe. 
Irgendwann kamen wir aber doch lebend am Ende der Gasse an und bekamen wieder Luft. Die U-Bahnstation war aber so voll, das nichts mehr ging, also suchten wir nach der nächsten Straßenbahn. Die Linie, mit der wir hätten fahren können, war dank des Japantages gesperrt, so warteten wir auf die Sonderbahn Richtung Hauptbahnhof. Auch diese brauchte natürlich ewig, obwohl wir nichts mehr als einfach nur ins Hotel wollten. Irgenwann kamen wir aber doch irgendwie an den Bahnhof und konnten gleich in unsere Linie umsteigen. Gott sei Dank kamen wir so um 1 endlich am Hotel an und waren froh, endlich schlafen gehen zu können.
Dank unseres Zuges mussten wir aber bereits um sechs Uhr morgens wieder aufstehen, so dass uns nur fünf Stunden Schlaf blieben (und selbst die nicht vollständig, weil um drei Uhr nachts irgendjemand meinte, schreiend durch den Gang rennen zu müssen). "Wenn der jetzt nicht gleich still ist, gibt es heute noch einen Mord..."
Am Morgen waren wir zwar halbtot, doch wir schleppten uns zum Frühstück und checkten aus. Um kurz nach Neun ging unser Zug zurück in die Heimat.

Fazit: Das war er also, der Japantag 2012. Der Tag an sich und das Feuerwerk waren wirklich wunderschön und unvergesslich. Leider trübten der Massenauflauf und der viele Müll nach dem Feuerwerk ein bisschen unsere positive Ressonanz. 
Nichts desto trotz war es ein schöner Tag und wir haben viel gekauft und gegessen. 
Der Japantag ist ein wirklich schöner Gedanke, auch wenn es mir mittlerweile viel zu viel Anime-, Manga- und Cosplaystände gibt. Ein bisschen könnte man sagen, fehlt der Geist, was Japan tatsächlich ausmacht. Die Vorführungen können das leider nicht ganz Wett machen.
Trotzdem ist der Japantag eines der größten Feste seiner Art und Gesamt gesehen wirklich toll. Solltet ihr noch nie auf dem Japantag gewesen sein, müsst ihr ihn unbedingt einmal besuchen :)

Ende~

Kommentare

  1. Danke für deinen Bericht, war wirklich interessant! Danach weiss man wohl wie es den Leuten bei der Love Parade ging was... ohje, zum Glück seit ihr da heil rausgekommen - das Feuerwerk klingt wirklich toll :)

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    1. Freut mich das er dir gefallen - ist ja leider etwas lang geworden ;)
      Das Feuerwerk war wirklich toll, ich hab auch ca. eine viertel Stunde und den Schluss gefilmt, vielleicht lade ich das Video noch auf YouTube hoch und füge es hier noch hinzu :)
      Das Feuerwerk wurde aber auch live vom WDR übertragen, vielleicht findest du es da in der Mediathek.

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