Japantag 2012 - Teil 2: Shopping im Japanviertel

Zum Glück bin ich mit einem Gedächtnis wie ein Navi gesegnet; wenn ich einen Weg einmal gelaufen bin, finde ich ihn immer wieder. Daher war es nicht sehr schwer, sofort die richtige Route in Richtung Immermannstraße einzuschlagen. 
Rings um die Immermannstraße befinden sich nämlich viele japanische Läden, Restaurants und Geschäfte, in denen man so ziemlich alles aus Japan findet, was man sonst nirgendwo in Deutschland auftreiben kann. 
Wir hatten geplant, erst unsere Sachen einzukaufen, dann zum Hotel und danach auf den Japantag zu gehen. So konnten wir vielleicht noch ein paar Sachen ergattern, die sonst alle leer gekauft gewesen wären und unsere Sachen dann im Hotel abladen, um mit leichterem Gepäck in Richtung Rheinufer zu gehen.
Wir liefen also im Spießrutenlauf um die ganzen Cosplayer herum, die uns jetzt schon anfingen auf die Nerven zu gehen.
Um in Richtung Immermannstraße zu kommen, muss man eine Straße und dann nur noch wenige Ampeln überqueren. 
Da ich völlig auf mein Ziel fixiert und mit den Gedanken woanders war, merkte ich nicht mal, dass unter meinen Füßen bereits die Gleise der Straßenbahn verliefen. Ich stakste also munter drauf los und wäre beinah von einer herannahenden Straßenbahn überfahren worden, hätte mich meine Freundin nicht gerade noch darauf aufmerksam gemacht. Zum Glück konnte ich, begleitet von einem Kreischen, gerade noch nach vorne springen, sonst wäre es das entgültig gewesen mit dem Japantag - oder meinem Leben an sich, die Bahn hat nämlich nichtmal Anstalten gemacht zu bremsen.
Immerhin kamen wir dann unserem ersten Ziel, dem OCS, immer näher. 
Der OCS ist mein absoluter Lieblingsjapanshop. Er ist riesig und es gibt alles mögliche - CDs, DVDs, japanische Artikel, Schreibwaren, Lebensmittel, Bücher, Lernmaterialien, Mangas, Animes, Zeitschriften, zwei Purikura Automaten und, und, und. Falls ihr mal in Düsseldorf seid, solltet ihr dem OCS also auf jeden Fall einen Besuch abstatten!
Obwohl es erst kurz von 10 Uhr war, waren doch schon einige Leute zum OCS unterwegs, aber es schien noch ziemlich leer zu sein. Vor dem OCS gab es wieder ein paar Tische, an dem man Essen kaufen konnte. Meine Begleiterin wäre fast schnurstracks am OCS vorbeigelaufen, weil das Zeltdach fast das komplette Logo verdeckte. Aber so gingen wir rein und waren erleichtert, dass doch noch recht wenig Menschen im OCS waren. Wir arbeiteten uns von den Schreibwaren, über die Zeitschriften und Bücher, die süßen Hello Kitty und Rilakkuma Artikel und die Lebensmittel weiter nach hinten durch - und auf einmal waren wir von Cosplayern umzingelt, als hätten alle beschlossen, gleichzeitig den Laden zu stürmen. Das war es also mit der Ruhe, denn jetzt hieß es sich jedes Mal durchquetschen. 
Wir fanden ein paar tolle Sachen, ich kaufte mir mein Time Album und noch ein paar andere Dinge. 
Außerdem machten wir Purikura - Fotos! Das ist wirklich extrem lustig und macht sehr viel Spaß! Wenn man sein Geld eingeworfen hat, muss man erst einmal viele Dinge wir Thema, Hintergründe usw. auswählen und das so schnell wir möglich, es geht nämlich immer nach Zeit! Wenn man das gemacht hat, heißt es dem Beispiel auf dem Bildschirm zu folgen und sich in Position zu stellen. Und dann schön lächeln und dabei in die Kamera gucken. Das macht man ein paar mal, bis das Geld leer ist. Nun kann man noch die Fotos aussuchen, die man behalten mag. Wenn man seine Auswahl getroffen hat, geht man aus dem Automaten raus nach hinten und jetzt kommt noch der eigentliche Spaß - man kann seine Fotos nämlich noch mit allem erdenklichen verzieren. Man kann Muster stempeln, die Haarfarbe ändern, etwas schreiben, ganz egal, Hauptsache das Bild wird kawaii (dabei plappert der Automat die ganze Zeit in so quieckigem Japanisch auf einen ein, dass wir kein Wort verstanden haben). Wenn man fertig ist und auf おわり (owari - Ende) drückt oder wenn die Zeit um ist, dauert es eine Weile und dann purzeln die Fotos aus dem Schacht. Purikura macht wirklich sehr viel Spaß und die Fotos sind immer eine schöne Erinnerung.
Danach verließen wir den OCS und ich zückte mein Notizbuch, indem ich mir alle Shops aufgeschrieben hatte, in die wir gehen wollten. 
Als nächstes gingen wir wieder ein paar Meter zurück und betraten den Nippon Book-Store, der auch dieses Jahr wieder wie leer gefegt wirkte. Ich weiß nicht, ob es dort immer so aussieht oder ob es daran lag, dass es einen Stand auf dem Japantag gab, ich denke eher letzteres. Wir schauten uns ein paar JLPT-Prüfungsbücher an, die aber alle viel zu teuer waren. Dann gingen wir zu den Zeitschriften und Snacks. Ich kaufte mir dann Takoyaki und Schoko-Snacks zusammen mit einem kleinen Daruma. Während ich bezahlte, erblickte ich an der Wand hinter der Kasse noch zwei Poster und ein Uchiwa von meiner japanischen Lieblingsmusikgruppe Arashi, aber der Preis war mir dann einfach zu hoch... bevor ich 15€ für ein Uchiwa ausgebe, spar ich lieber für CDs oder DVDs, ich bin der Meinung, davon habe ich mehr.
Danach ging es weiter. Mittlerweile hing mir der Magen schon in der Kniekehle, ich hatte unglaublich Hunger. Wir machten also Halt in einem kleinen Laden, der Onigiri und Bentos verkaufte. Ich kaufte mir ein Onigiri mit Rindfleisch und Soße. 
Wir haben zum Glück die Angewohnheit, jedes japanische Essen erst zu fotografieren bevor wir reinbeißen^^ Daher gibt es hier natürlich ein Foto von meinem Essen:


Er war wirklich sehr, sehr lecker! Und es war gar nich so schwer auszupacken, wie ich manchmal schon gehört habe ;)
Nachdem ich meinen Hunger etwas gestillt hatte, marschierten wir weiter über die Ampel und suchten die Marienstraße. 
Dort ging es in den Takagi-Bookstore. Auch davor standen ein paar heruntergesetzte Sachen, die jedoch nicht sehr interessant waren. Drinnen gab es auch vieles das der OCS hatte, aber viel mehr Zeitschriften die uns interessierten und viele Bücher, Animes und Mangas. Ich suchte nach Fotobüchern und Zeitschriften und fand auch das Fotobuch, nachdem ich gesucht hatte. 
Als ich gerade bei den netten zwei Japanerinnen an der Kasse zahlen wollte, entdeckte ich hinter der Kasse das Buch zur Serie "The Legend of Zelda" und freute mich. Ich hatte von meinem Bruder nämlich den Auftrag, es ihm mitzubringen, wenn ich es finden sollte und es nicht so teuer war. Als ich jedoch den Preis erfuhr, verschlug es mir die Sprache. Ich grinste nur und bezahlte mein Fotobuch. Meine Freundin fragte die Verkäuferin noch ungläublig "Äh ... was?! Neun-Neunzig oder Neun-und-Neunzig?!" Die ältere Dame musste lachen. "Ja, dass Buch ist auch in Japan ausverkauft und es ist sehr selten". Ok, da musste mein Bruder wohl verzichten.
Danach ging es noch kurz zur japanischen Bäckerei Bakery my Heart, aber es war so voll und das Gebäck so teuer, dass wir den Laden schnell wieder verlassen haben. 
Es war jetzt schon nach zwölf und so langsam taten uns Füße und Schultern wegen unseren schweren Taschen weh. Wir machten uns also auf den Weg zurück zum Bahnhof, schauten aber vorher noch in einen japanischen Supermarkt, um nach Gebäck und Süßigkeiten zu schauen.
Danach ging es zurück zum Bahnhof und wir hatten nur noch die Hürde zu nehmen, unser Hotel zu finden. Wir hatten es aber nicht für möglich gehalten, dass die Sache doch schwieriger werden würde, als erwartet...

Fortsetzung folgt...~

Kommentare

  1. Purikura's zu machen sind schon lustig find ich :D Als ich sie das erste Mal mit einer Freundin gemacht hatte, konnte ich noch nicht wirklich Japanisch und wir haben einfach immer irgendeine spontane Auswahl getroffen xD Aber das Ergebnis war trotzdem toll <3
    Was den Nippon Bookstore betrifft, ich hab das Gefühl, der ist immer so leer... Auf jeden Fall immer wenn ich da bin, aber sie haben auch ne Menge weniger Zeitschriften und Manga im Sortiment im Vergleich zu letztem mal...
    In der Bakery My Heart war ich noch nie, ich glaube auch die ist ziemlich beliebt und immer schnell voll :D Ich geh immer zur Bakery Taka, falls du die nicht kennst, die ist ungefähr auf Höhe des OCS (ein bisschen in richtung Nippon Bookstore noch) und dann auf der anderen Seite der Immermanstraße :) Solltest du auch mal vorbeigucken ;)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Purikuras werden irgendwie immer toll - solange man in die Kamera guckt und sich schön hinstellt kann man nicht viel falsch machen, glaube ich^^
      Danke für den Tipp :)

      Löschen
  2. Ohje, da können wir ja froh sein, dass du noch unter uns weilst ^^
    Ich bin da übrigens ganz im Gegenteil zu dir mit einem sehr schlechten Navi ausgestattet und verlaufe mich so gut wie immer xD
    Oh man, ich will da auch mal hin, klingt richtig toll und so Fotos will ich auch mal machen T.T

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Hast du Fragen, Anmerkungen, Wünsche oder willst mir einfach nur deine Meinung schreiben?! Dann hinterlasse doch einfach einen Kommentar!

(Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.)