Dorama-Review: Nazotoki wa Dinner no ato de

謎解きはディナーのあとで 
[Nazotoki wa Dinner no ato de - Rätsel nach dem Dinner

Hosho Reiko ist die einzige Tochter einer sehr reichen Unternehmerfamilie, denen der weltweit bekannte Konzern "Hosho Group" gehört. Reiko ist also eigentlich stinkreich und müsste keinen Finger krumm machen, dennoch arbeitet sie als Polizistin. Während sie also tagsüber zusammen mit dem nervigen Kommissar Kazamatsuri Verbrechern hinterherjägt, wird sie nach Feierabend wieder zur Millionärstochter, schlüpft in hübsche und teure Kleider und bekommt 3-Gänge-Menüs serviert.
Als ihr alter Butler schließlich in Rente geht, stellt sie einen Neuen ein - Kageyama, ein noch sehr junger Butler, dem es allerdings ebenfalls nicht an Höflichkeit zu fehlen scheint. Schnell merkt Reiko, das Kageyama aber kein gewöhnlicher Butler ist - er hat einige Angewohnheiten wie seinen alltäglichen Nachmittagstee, liebt Baseball, klassische Musik und Mangas, und scheint sehr gebildet zu sein. Außerdem hat er einen messerscharfen Verstand. Immer wenn Reiko bei der Lösung eines Falles nicht weiterkommt, bittet sie Kageyama um Hilfe. Kageyama hört sich alle Fakten an, löst den Fall und zählt Reiko jedesmal auf, was für Indizien sie einmal wieder übersehen hat. Dabei nimmt Kageyama kein Blatt vor den Mund und beschimpft Reiko ohne Rücksicht auf Verluste. Und obwohl Reiko ihm immer wieder droht ihn zu feuern, braucht sie doch immer wieder Kageyamas genialen Verstand, um dem Täter auf die Spur zu kommen. Doch wie es sich für einen perfekten Butler gehört - erst wird das Dinner serviert, Rätsel löst man nach dem Abendessen.
Bildquelle: http://relevent.tumblr.com/
Als den unglaublich liebenswerten und lustigen Butler Kageyama erleben wir Sakurai Sho, der in seiner Rolle perfekt aufgeht. Er steckt so viel Enthusiasmus in Kageyama, dass es eine wahre Freude ist, ihm zuzuschauen. Egal ob er Reiko einmal wieder beleidigt, sich an den unmöglichsten Orten einen Nachmittagstee gönnt oder über eine seiner Leidenschaften schwärmt - Sho alias Kageyama ist das Sahnehäubchen auf diesem Dorama. Dennoch ist er auch sehr geheimnisvoll und ich habe mich bis zum Ende gefragt, ob Kageyama nicht doch irgendein Geheimnis verbirgt. 
Kageyama redet natürlich, wie es sich für einen wahren Butler gehört, in Keigo. Keigo ist eine sehr höfliche Art sich im Japanischen auszudrücken und für Kageyama natürlich ein Muss. Ich finde Keigo unheimlich faszinierend und daher hat es mir großen Spaß gemacht, durch Kageyama einige neue Redewendungen zu lernen. Der witzige Gegensatz ist natürlich, dass Kageyama so zwar sehr höflich klingt, seine "Ojou-sama" Reiko mit seiner scharfen Zunge aber doch immer wieder beleidigt und vor den Kopf stößt.
Die Millionärstochter Hosho Reiko wird von Kitagawa Keiko gespielt. Reiko geht neben Kageyama ein wenig unter, denn ihr Charakter ist nicht so interessant wie der ihres Butlers. An einigen Stellen konnte mich Kitagawa auch nicht voll überzeugen und ihr Schauspiel wirkte sehr gezwungen. Ihre Rolle als Polizistin kauft man ihr ehrlich gesagt also besser ab als die der reichen Erbin.
Ein weiterer sehr witziger Charakter ist Kommissar Kazamatsuri, gespielt von Shiina Kippei. Er ist der Chef von Reiko und eigentlich ein hoffnungsloser Fall. Als Polizist ist er grottenschlecht und liegt mit seinen Schlussfolgerungen eigentlich immer daneben. Doch mit seinem "Hai, Hai, Hai..." und seiner absolut doofen Art hat er mich immer wieder zum Lachen gebracht. Auch Kazamatsuri entstammt eigentlich aus einer reichen Familie, doch im Gegensatz zu Reiko zeigt er das wo er nur kann. Durch diesen Charakter kann ich Shiina Kippei aber in anderen Rollen irgendwie nicht mehr wirklich Ernst nehmen ;)

Die Fälle sind eigentlich alle sehr interessant. Mitraten kann man übrigens zwar, aber nicht so gut wie in anderen Krimidoramas meiner Meinung nach. Kageyama zaubert gerne noch eigene Beobachtungen aus dem Ärmel, die der Zuschauer gar nicht gesehen hat. 
Wenn Kagayama und Reiko im Salon sitzen und die Fälle rekonstruieren, sieht man sie Beide als würden sie selbst gerade am Tatort herumlaufen. Außerdem bekommt man bei dem Ablauf der Tat oftmals comicartige Darstellungen zu sehen. Das fand ich immer sehr gut gemacht.

Wie es bei erfolgreichen Dorama so ist, kann man sich nach dem Ende des Doramas noch auf ein Special freuen, in dem es Kageyama für ein wildes Abenteuer nach Hong Kong und Reiko auf einen Arbeitsausflug nach Okinawa verschlägt. Auch das Special hat mir sehr gut gefallen, vor allem bei Kageyama's Handlungsstrang habe ich wieder einmal besonders mitgefiebert. Am Ende führen die beiden Handlungsstränge übrigens zusammen. Des weiteren ist bereits ein Film in Arbeit.
 

Das Dorama basiert auf dem gleichnamigen Roman von Higashigawa Tokuya, der in Japan bereits über 1,5 Millionen Mal verkauft wurde (ich hatte das Buch in japanischen Buchläden schon öfter in der Hand, es wird aber wohl noch einige Zeit dauern bis ich es selbst lesen kann... T_T)
Der Opening-Song stammt von Koda Kumi und heißt Love me back, der Ending-Song ist von Arashi und heißt Meikyu Love Song.

Fazit: Nazotoki wa Dinner no ato de hat mir sehr viel Spaß gemacht. Die Charaktere, allen voran natürlich Kageyama, fand ich einfach großartig. Die Folgen haben zwar meistens den gleichen Ablauf, trotzdem waren die Fälle abwechslungsreich und unterhaltsam. Leider bleibt Kageyamas Charakter am Ende noch sehr geheimnisvoll, ich hoffe daher das man über ihn im kommenden Film noch etwas mehr erfährt.
Wer gerne Krimis mit Comedytouch schaut, dem kann ich dieses Dorama nur empfehlen!
Nazotoki wa Dinner no ato de itashimasu.

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