Dorama-Review: Freeter, Ie wo kau.

フリーター、家を買う。
[Freeter, kaufe ein Haus.]

Take Seiji, 25 Jahre alt, ist ein junger Freeter, der sich seit jeher mit Teilzeit-Jobs über Wasser hält. Seit er die Aufnahmeprüfung zur Uni verhauen hat, hat Seiji ständig neue Jobs. Er hat keinerlei Durchhaltevermögen, hatte einen Job noch nie länger als 3 Monate und kündigt sofort, sobald die Arbeit nur etwas anstrengender wird. Auch seinen neuesten Bürojob hat er sofort wieder aufgegeben. 
Ohne Träume oder Zukunftsschancen, fehlender freier Arbeitsplätze und dem strengen Vater stets ein Dorn im Auge, wird Seiji ein Hikikomori, der bald kaum mehr sein Zimmer verlässt. 
Eines Tages muss er jedoch feststellen, dass seine Mutter an schweren Depressionen leidet und immer wieder Mobbingattacken der Nachbarn ausgesetzt ist. Seine Mutter muss, auf Anraten des Arztes, um wieder gesund zu werden, unbedingt aus dieser schrecklichen Nachbarschaft heraus und umziehen. Seiji nimmt daraufhin eine besser bezahlte Arbeit an einer Baustelle an, um seine Mutter mehr unterstützen zu können. Er setzt sich außerdem ein großes Ziel: Er alleine, als ein Freeter, wird für seine Familie ein neues Haus kaufen.

Gif-Quelle: sumusumumuriku@tumblr
Freeter, Ie wo kau war eine der größten Überraschungen, die ich je unter Dorama-Serien entdeckt habe. Hatte ich anfangs noch etwas Schwierigkeiten, mich in die Story hineinzufinden, so hat mich die Serie ab Folge 3 so sehr gepackt, dass ich es innerhalb weniger Tage durchgeschaut habe. Auch danach hat mich die Story nicht losgelassen. Ich habe mit Seiji gelitten, geweint, gefühlt, seine tollen Arbeitskollegen ins Herz geschlossen und mit ihm zusammen seinen Vater gehasst. Ich habe gesehen, wie perfekt manche Menschen nach außen wirken, aber wie zerbrechlich und kaputt sie eigentlich unter ihrem Antlitz sind. Ich habe bisher nur bei wenigen Dorama so sehr mitgelitten wie bei Freeter.

Gif-Quelle: sumusumumuriku@tumblr

Grund, dieses Dorama überhaupt zu schauen, war für mich natürlich wieder einmal Ninomiya Kazunari. Ich halte wirklich große Stücke auf ihn, da er für mich einfach ein toller Musiker und Schauspieler ist und auch hier hat er mich nicht eine Sekunde lang enttäuscht. Nino weiß einfach wie man es richtig macht und spielt seine Rolle wieder unglaublich toll.
Seiji ist ein ganz besonderer Dorama-Charakter. Das was mir so gut an ihm gefallen hat war, dass er überhaupt nicht perfekt oder sofort liebenswert ist wie so viele andere Dorama-Charaktere. Er ist ein ganz normaler Junge, mit schlechten Angewohnheiten, schlechter Laune und Macken und besitzt dadurch sehr viel Tiefe. Seiji wirkt daher sehr lebendig und hält dem Zuschauer quasi den Spiegel vor. Ich konnte mich in Seiji sehr gut hineinversetzen; Seiji ist jemand, der einfach nur sein Leben leben möchte und er selbst sein will, ohne das andere Leute über ihn urteilen. Es ist ihm egal, was die Gesellschaft denkt - er sucht einfach nur nach dem einen Job, indem er glücklich ist und der ihm Spaß macht. Das er damit immer wieder auf Rückschläge und fehlende Akzeptanz trifft, hat mich sehr mit ihm fühlen lassen, vielleicht auch, weil Seiji mich in einigen seiner Charakterzügen sehr an mich selbst erinnert hat.
Ein weiterer Charakter, den ich sehr mochte, war Chiba Manami gespielt von Karina. Chiba ist die einzige Frau auf der Baustelle und dennoch haben alle großen Respekt vor ihr. Ihr Traum ist Architektin zu werden und Brücken zu entwerfen. Sie ist eine sehr fröhliche Person, die Seiji am Anfang nicht leiden kann, da er auf ihre Arbeit hinabzusehen scheint. Später freunden sich die beiden dann doch an und vielleicht empfinden sie doch mehr füreinander als Freundschaft...
Wen ich sehr gehasst habe war Seijis Vater, Take Seiichi, gespielt von Takenaka Naoto. Er macht Seiji einfach von Folge zu Folge mehr fertig, hält ihm immer wieder vor wie nutzlos er ist und scheint sich für die Probleme seiner Familie null zu interessieren. Es geht ihm nur darum, was die Gesellschaft über sie alle denkt. Er und Seiji streiten sich eigentlich ständig. Eigentlich steckt hinter seiner harten Schale wie so oft ein weicher Kern, aber dennoch konnte ich ihn auch am Ende nicht leiden.
Auch alle anderen Darsteller machen ihre Arbeit klasse. Vor allem Seijis Arbeitskollegen mochte ich in jeder Folge sehr gerne, da sie alle total nett, verständnisvoll und liebenswert sind und Seiji unterstützen. 

Freeter, Ie wo kau ist auch ein Dorama, dass Kritik an der japanischen Gesellschaft und Arbeitsmoral übt. Auch das fand ich sehr interessant, denn man erhält Einblick in die japanische Arbeitswelt und die ungeschriebenen Regeln in dieser.
Man kann außerdem sagen, dass fast jede Folge mit einem Gedanken von Seiji beginnt und um diesen geht es dann in der jeweiligen Folge. Diese Gedanken haben mich immer sehr berührt und mir hat diese Idee sehr gut gefallen.

Der Ending-Song ist Hatenai Sora von Arashi, als Opening-Song hören wir Kimitte von Kana Nishino. Dem 10-teiligen Dorama folgte außerdem noch ein gleichnamiges Special. Es hatte sehr gute Einschaltquoten (17%) und Nino wurde für seine Rolle mehrmals als Best Actor ausgezeichnet. 
Gif-Quelle: sumusumumuriku@tumblr
Fazit: Mir hat Freeter, Ie wo kau. wirklich unglaublich gut gefallen! Es gehört jetzt mit zur Top 5 meiner liebsten Dorama, es ist einfach so aus dem Leben gegriffen und wirkt dadurch sehr echt. Nino als Seiji hat mich wieder sehr begeistert und ich konnte in jeder Folge mit ihm fühlen, egal ob es traurige oder schöne Momente waren. Man erfährt immer wie Seiji denkt und das bringt einen selbst sehr zum nachdenken. Ich kann dieses Dorama absolut weiterempfehlen, da es so echt und natürlich ist und die Geschichte wirklich so passieren könnte!


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