Film-Review: Letters from Iwo Jima
硫黄島からの手紙
[Iōjima kara no tegami ~ Briefe aus Iwo Jima]
Unsere Geschichte beginnt in der Gegenwart. Gerade gräbt eine Gruppe japanischer Wissenschaftler auf der kleinen Vulkaninsel Iwo Jima (heute Iōtō) eine alte Holztruhe aus. Was sie enthält? Das werden wir erst später erfahren... Hier wechselt die Handlung ins Jahr 1944, eine dunkle Zeit, die, wie wir sicher alle wissen, die Welt nachhaltig verändert hat.
Wir befinden uns immer noch auf der kleinen Vulkaninsel Iwo Jima vor der Küste Japans. Japanische Soldaten sind gerade dabei, die Insel zu sichern, um damit den amerikanischen Soldaten zuvor zu kommen (Amerika hatte im zweiten Weltkrieg großes Interesse an der Insel, da sie von dort aus einen perfekten Stützpunkt für Angriffe auf die Marine und Flugzeuge der Japaner dargestellt hätte). Doch dabei handelt es sich um ein Himmelsfahrtskommande - denn die Amerikaner sind weit in der Überzahl. Die auf Iwo Jima stationierten japanischen Soldaten sollen die Amerikaner nur so lange wie möglich aufhalten und so viele amerikanische Soldaten wie möglich töten. Alle Soldaten auf Iwo Jima wissen, was ihnen bevorsteht, und doch sind die meisten froh, ihrem Vaterland dienen zu können.
Nicht so allerdings der Soldat Saigo, einer der jüngsten, der nicht freiwillig nach Iwo Jima gekommen ist, sondern eingezogen und auf die Insel beordert wurde. Er ist auch einer der wenigen der offen ausspricht, was er über die ganze Angelegenheit denkt.
Damit das ganze Manöver funktioniert, wird ein neuer General auf die Insel geschickt; Kuribayashi, ein sehr erfahrener ehemaliger Soldat, der von nun an die Aufsicht auf der Insel hat. Doch trotzdem werden schon bald Wasser und Lebensmittel knapp. Die Verteidiger von Iwo Jima sind auf sich allein gestellt.
Saigo schreibt unterdessen immer wieder wehmütig Briefe an seine Frau Hanako.
Im Februar 1945 nehmen die Amerikaner Iwo Jima unter Beschuss. Viele blutige Kämpfe folgen und die Japaner werden gezwungen, sich immer weiter ins Innere der Insel und in die Höhlen des Vulkans zurückzuziehen.
Viele japanische Soldaten nehmen sich aus Angst vor Kriegsgefangenschaft und um die Schande einer Niederlage nicht erleben zu müssen, mithilfe von Handgranaten das Leben. Doch Saigo kann es nicht. Er schwört sich, für seine Frau zu kämpfen und zu überleben. Ein weiterer Grund: Hanako erwartet ein Baby.
Im Februar 1945 nehmen die Amerikaner Iwo Jima unter Beschuss. Viele blutige Kämpfe folgen und die Japaner werden gezwungen, sich immer weiter ins Innere der Insel und in die Höhlen des Vulkans zurückzuziehen.
Viele japanische Soldaten nehmen sich aus Angst vor Kriegsgefangenschaft und um die Schande einer Niederlage nicht erleben zu müssen, mithilfe von Handgranaten das Leben. Doch Saigo kann es nicht. Er schwört sich, für seine Frau zu kämpfen und zu überleben. Ein weiterer Grund: Hanako erwartet ein Baby.
"Hanako, wir Soldaten graben uns ein. In diesem Loch werden wir kämpfen - und sterben."
Es ist wirklich schwierig die Handlung des Filmes zusammenzufassen, da sie so komplex ist. Wie vielleicht aus meiner Zusammenfassung nicht ganz hervorgegangen ist; der Film ist nichts für schwache Nerven. Ich kann nicht sagen, wie viele Packungen Taschentücher ich verbraucht hatte, bis ich am Ende des Filmes angelangt war. Tod, Verletzungen und Morde werden unbeschönigt und gnadenlos dargestellt, genau so, wie sie im Schrecken des Krieges wirklich passiert sind. Wer damit nicht zurecht kommt, sollte von diesem Film wirklich die Finger lassen.
Der junge Soldat Saigo wird gespielt von Kazunari Ninomiya. Nino bekommt hier endlich die Chance, in seinem ersten großen Hollywood-Film zu spielen. Und das hat er auch mehr als verdient!
Erst letztens habe ich einen Artikel aus der Los Angeles Times über diesen Film gelesen und dort schreibt der Journalist genau das, was mir auch immer wieder durch den Kopf geht, wenn ich einen Film oder eine Serie mit Nino sehe: "The story is written on this actor's face."* Nino ist einfach ein großartiger Schauspieler.
Als General Kuribayashi sehen wir den tollen Ken Watanabe, der ebenfalls ein bekannter und großartiger Schauspieler ist und seine Rolle sehr, sehr stark und beeindruckend spielt.
Zu erwähnen ist außerdem noch Kase Ryo als ein weiterer Soldat, der während des Filmes eine unglaubliche Entwicklung durchmacht. Ich kannte ihn bisher nur aus einem Dorama, doch in Letters from Iwo Jima kann auch er zeigen, was er kann.
Tut euch einen großen Gefallen - schaut euch diesen zutiefst erschütternden und traurigen Film niemals auf Deutsch an! Ich schaue grundsätzlich (und bei japanischen Filmen und Serien besonders) alles nur im Original, zappe aber zwischendurch, um einen Vergleich zu haben, immer mal kurz auf Deutsch um wenn möglich. Das Ergebnis war grausig - Nino's deutsche Stimme hätte nicht unpassender gewählt werden können.
Vielleicht liegt es daran, dass ich seine Stimme so gewohnt bin, aber seine deutsche Stimme ist nichts desto trotz grauenhaft und die der anderen auch nicht viel besser. Außerdem wirkt der ganze Filme komplett anders wenn man ihn auf japanisch schaut, da so die Emotionen und Gefühle der Protagonisten viel besser rüberkommen. Die Verzweiflung. Die Trauer. Die Hofflungslosigkeit. Und trotzdem noch den Willen, zu kämpfen - das ganze sollte man wirklich auf Japanisch erleben.
Letters from Iwo Jima erhielt vier Oscar-Nominierungen, u.a. auch für den besten Film. Außerdem gewann er den Golden Globe als "Bester fremdsprachiger Film".
Clint Eastwood, Ken Watanabe und Kazunari Ninomiya stellten Letters from Iwo Jima unter anderem auch auf der Berlinale in Berlin vor (Nino behauptete dort übrigens, nur in dem Film mitgespielt zu haben, weil er einmal die Berlinale in Berlin besuchen wollte - ob ihr ihm das abkauft muss jeder für sich entscheiden ;) )
Fazit: Nichts für schwache Gemüter (der Film ist übrigens ab 16 freigegeben) schildert dieser erschütternde Kriegsfilm sehr genau und eindringlich die Schlacht im zweiten Weltkrieg um Iwo Jima. Jeder, der sich für Geschichte, insbesondere japanische interessiert, sollte sich diesen Film einmal ansehen. Doch auch um die schrecklichen Gräueltaten des Krieges zu verstehen, dafür ist dieser Film ebenfalls geeignet.
Ein wunderbar gespielter Film um ein schreckliches Thema - Letters from Iwo Jima ist ganz großes "japanisiertes" Hollywood-Kino, der jeden seiner Oscars verdient gehabt hätte.
Ohhhhhh!
AntwortenLöschen*o* Dein Review gefällt mir sehr gut :3
So viel Info zu dem Film und wirklich schön beschrieben! Aww..da bekomm ich doch glatt Lust ihn mir mal wieder anzusehen *g*
Ich musste lachen als du geschrieben das mit der Synchro geschrieben hast..genau so geht es mir nämlich auch immer..ich denke immer so..Oh Gott bitte seht ihn euch echt in japanisch an!! Nino's Stimme ist aber auch echt zu toll um auf sie zu verzichten (^ω^)'
Ich stöber mich nun erstmal durch deinen Blog hehe..bislang gefällts mir hier..und ich denke das bleibt auch so \(^___^ )/
Liebste Grüße May <3
Ui, Dankeschön für das Lob! :)
LöschenStimmt, über Nino's "echte" Stimme geht wirklich nichts^^
jetzt muss ich aber auch mal was schreiben XD ich habe mich echt in diesen Beitrag verliebt <3 und hab schon so lange vor diesen Film zu sehen, das deprimiert einen echt ^^''
AntwortenLöschenalso, werd mich mal umsehen, was sich so getan hat :)