Dorama-Review: Meitantei no Okite

 
[Meitantei no Okite ~ Die Bedingungen großer Detektive]
Ja, es gibt sie - bestimmte Regeln, die ein Kriminalroman erfüllen muss. Der Detektiv kann zwar ungewöhnlich, überheblich und verschroben sein, ist aber so genial, dass er am Ende wenn auch mit Hilfe jeden Fall löst. Sein Partner hat keinen blassen Schimmer von nichts, tappt immer im Dunkeln und ist nur dazu da, um den Meisterdetektiv anzuhimmeln und der Stichwortgeber zu sein. Dann gibt es noch einen weiblichen Hauptcharakter, der sich irgendwann immer in den Detektiv verliebt. 
So läuft es in den meisten Kriminalgeschichten. Auch in Meitantei no Okite löst der
Meisterdetektiv Tenkaichi Daigoro zusammen mit den Polizisten Fujii Mana und Okawara Banzo die schwierigsten Kriminalfälle. Der Witz in diesem Dorama ist allerdings ein gänzlich anderer; die Charaktere wissen, dass sie nur Personen in einer Geschichten sind und richten ihre Worte auch gerne einmal an den Zuschauer direkt, jedoch immer darauf aus, in den verschiedenen Fällen alle Bedingungen zu erfüllen, die ein Charakter in einem Krimi nun mal erfüllen muss.

Dieses Dorama ist eigentlich eine einzige große Parodie auf dem Krimi-Genre! Ich liebe Krimis seit ich denken kann und daher habe ich mich bei diesem Dorama einfach nur köstlich amüsiert. Ich glaube man muss aber wirklich ein wahrer Krimi-Fan sein und ein großes Faible dafür haben, um dieses Dorama genießen und alle Anspielungen verstehen zu können.

Der witzige Detektiv Tenkaichi wird gespielt vom guten Matsuda Shota. Ich mochte Tenkaichi wirklich sehr! Er ist ein sehr niedlicher Charakter, der sich maßlos selbst überschätzt, sich manchmal benimmt wie ein großes Kind, in jeder Folge andere Turnschuhe trägt, sein Fahrrad liebt und seine Fälle immer vor großem Publikum aufklären will. Matsuda hat diesen Charakter so toll und putzig gespielt, dass ich das Bedürfnis hatte, ihm das ein oder andere Mal in die Wange zu kneifen und "Kawaii~" zu quieken. 
Der Polizist Okawara Banzo wird gespielt von Kimura Yuuichi. Ich kannte ihn vorher noch nicht, fand ihn aber ganz in Ordnung. Sein Schauspiel war jetzt nicht schlecht, aber auch nichts wirklich besonderes. Sein Charakter war der typische Polizist, der dem Detektiv immer einen Schritt hinterher ist, hier allerdings auch dafür sorgt, dass Tenkaichi bei Laune bleibt und den Fall auch wirklich löst ohne vorher nach Hause zu gehen, weil ihm niemand zuhört. Er ist allerdings nicht dumm und findet manche Dinge eher heraus als Tenkaichi, wodurch dieser dann wieder beleidigt ist.
Der weibliche Gegenpart ist Fujii Mana, gespielt von Kashii Yuu. Ich mag sie nicht sonderlich, da ich sie bisher immer nur in leicht zickigen Rollen gesehen habe. Auch der Charakter Mana ist nicht sonderlich sympathisch und hat, wie von Kommissar Banzo groß am Anfang angekündigt nur die Funktion, sich in den Detektiv zu verlieben. Sehr erfrischend fand ich allerdings, dass sie das ganze Gerede über "Bedingungen erfüllen" nicht verstanden hat und immer ihren eigenen Kopf durchsetzen wollte.

Die Parodien und witzigen Einfälle der Drehbuchautoren haben mich manchmal Tränen lachen lassen, da sie die ungeschriebenen Regeln was Krimis angeht natürlich total durch den Kakao ziehen und brechen als gebe es kein Morgen! Der Mörder muss dem Zuschauer immer bekannt sein? Pah, in einem Fall war der Täter ein Mann, den man immer nur unscharf im Hintergrund gesehen hat ;) Es werden außerdem typische Krimi-Klischees wie verschwundene Tatwaffen, Mord in verschlossenen Räumen, Sterbenachrichten, Alibi-Tricks, Serienmorde oder der Tod eines Hauptcharakters parodiert.
Diese geniale Idee kann natürlich nur von einem stammen - Higashino Keigo, unter anderem Schreiberling von so bekannten Krimi-Perlen wie Galileo, Platina Data oder Ryuusei no Kizuna, hatte die Idee für diese sehr witzige Satire über das Krimi-Genre, indem er auch einige seiner bekannten Detektive hat auftreten lassen.
Man kann das Dorama nur sehr schlecht beschreiben, man muss einfach selbst einmal reinschauen. Es gibt einige Fälle, die ich absolut klasse fand, andere waren zwar auch unterhaltsam aber weniger gut. Was mir gar nicht gefallen hat war das Ende, da haben die Macher dann doch ganz schön übertrieben und es war etwas zu viel des guten.

Das Dorama war leider nicht sehr erfolgreich, was glaube ich daran liegt, dass man wirklich ein Faible dafür haben muss und es doch zu einer sehr schlechten Sendezeit gezeigt wurde. Einschaltquoten waren um die 9%, der Endingsong war Fighting Pose no Uta von Baba Toshihide, der die tollen Enden immer sehr schön untermalt hat.

Fazit: Ich habe mich bei diesem Dorama wirklich köstlich amüsiert und mich zwingen müssen, pro Tag nur eine Folge zu schauen. Ich habe mich den ganzen Tag aufs Weiterschauen gefreut, so sehr hat es mir gefallen. Wer wie ich ein absoluter Krimi-Fan ist, der gerne lustige und spannende Serien schaut, der sollte es wirklich einmal mit Meitantei no Okite versuchen. Es ist vielleicht nicht für jeden etwas, aber ich fand die Serie einfach nur klasse und einmal etwas total anderes, dass man in dieser Form noch nie zuvor gesehen hat! Eine ganz ungewöhnliche Krimi-Comedy Serie, die auf jeden Fall größere Bekanntheit verdient und bei der man so ziemlich alle japanischen Krimi-Vokabeln lernt, die es gibt.

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