Dorama-Review: Limit

リミット
[Limit]
Eine Schulklasse mit etwa 30 Schülern ist auf dem Weg in ein Ausflugscamp. Es sollte eigentlich ein schöner Ausflug in die Berge werden, doch noch bevor die Schüler überhaupt angekommen sind, passiert die Katastrophe. Ihr Bus, mit allen Insassen, Busfahrer und Lehrern, kommt von der Fahrbahn ab und fällt eine steile Klippe hinunter. Nur 5 Schüler überleben den Unfall und können sich aus dem zerstörten Bus retten; die beliebte Konno, die kluge Kamiya, die Mitläuferin Ichinose, die Außenseiterin Morishige sowie die schüchterne Usui. 
Gefangen in der Wildnis, ohne Kontakt zur Außenwelt oder eine Chance auf schnelle Rettung, sind die Mädchen nun auf sich alleine gestellt und kämpfen um ihr Überleben. Obwohl die Sitation von der Gruppe eigentlich einen starken Zusammenhalt erfordert, werden urmenschliche Triebe in ihnen geweckt und bald scheint nicht mehr klar zu sein, wer nun Freund ist und wer Feind...

Ich habe Limit gleich angefangen zu schauen, als die erste Folge im Japanischen Fernsehen kam, das heißt ich habe eigentlich mehr als die Hälfte der Folgen ohne Untertitel gesehen. 
Ich kannte noch keinen der Schauspieler aus diesem Dorama vorher, sie haben ihren Job aber eigentlich alle sehr gut gemacht.

Die beliebte Konno wird von Sakuraba Nanami gespielt. Sie ist eigentlich die Hauptperson der Geschichte. Ihre Entwicklung ist leider wieder ziemlich Dorama-typisch; am Anfang gehörte sie noch zu den Schülern, die andere mobben, zum Ende hin wird sie natürlich netter und möchte das alle es schaffen nach Hause zu kommen.
Mein Lieblingscharakter der Schüler war eigentlich Kamiya, gespielt von Tsuchiya Tao. Sie war sehr clever und überlegt und man konnte ihre Handlungen immer sehr gut nachvollziehen. Sie war auch eine der wenigen, die logisch gehandelt hat, andere haben mich immer über ihre Dummheit den Kopf schütteln lassen.
Die anderen Charaktere sind auch interessant, allerdings recht stereotypisch und ihre Entwicklung ist meistens vorhersehbar, gerade in den letzten Folgen.
Wen ich am Anfang gar nicht leiden konnte, er dann aber doch zu meinem Lieblingscharakter geworden ist, weil er der einzige war, der menschlich und logisch reagiert hat, war der Lehrer der Klasse, Igarashi. Durch einen Fehler seinerseits kam es erst zu einem großen Teil der Katastrophe und man hätte meinen können, die Schüler seien ihm egal. Allerdings macht er zum Ende hin eine große Entwicklung durch und ich fand ihn daher gerade am Schluss ganz toll.

Limit hat mich am Anfang sehr gepackt und ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. So nach 5 Folgen hat mich das aber verlassen. Es wurde etwas langsamer von der Handlung her, es passierte einfach nicht mehr so viel wie in den ersten Folgen. Ein paar Charaktere haben mich auch immer mal wieder aufgeregt, zum Beispiel Morishige und ihre blöde Sichel, die sie als einzige Waffe in ihrem Lager herumträgt. Daher habe ich auch eine Weile gebraucht, bis ich das Dorama fertig hatte. Am Ende hat es mich dann doch wieder gepackt und ich habe die letzten Folgen alle auf einen Schlag geschaut, weil ich endlich wissen wollte wie es ausgeht, ob die offenen Fragen gelöst werden und wer am Ende überlebt hat.
Meiner Meinung nach ist Limit, obwohl es nur jeweils 30 Minuten pro Folge hat, mit 12 Folgen viel zu lang geraten und den Mittelteil hätte man ganz schön strecken können. Es wurde auch viel an potenzieller Spannung gespart. Gerade wie die Eltern der Schüler reagieren, fand ich sehr unlogisch und man hat über 7 Folgen gebraucht bis man es mal auf die Reihe bekommen hat, endlich nach den Schülern zu suchen.
Außerdem frage ich mich, ob man nach ein paar Tagen einsam im Wald und nach dem, was die Schüler alles erleben, immer noch so eine saubere Schuluniform und so perfekt sitzende Frisuren haben kann ;)

Limit basiert auf einem gleichnamigen Manga, der mittlerweile auch auf Deutsch erscheint. Er ist in 6 Bänden abgeschlossen und anscheinend sehr nah am Dorama, jedenfalls schien es so als ich in einer Buchhandlung mal durch die Bände geblättert habe. Titelsong von Limit ist SAVAGE HEAVEN von bump.y.

Fazit: Wer auf Filme wie Battle Royal oder Hunger Games steht, der sollte sich einmal Limit anschauen. Es ist zwar nicht so brutal wie die Beiden oben genannten und bestimmte Szenen werden nicht explizit gezeigt, an einigen Stellen geht es aber doch ganz schön zur Sache. 
Sehr gefallen haben mir die Einblendungen vor dem Opening (das mir übrigens wie die Ending-Sequenz sehr gut gefallen hat), bei denen man immer eine andere Person der überlebenden Schüler sieht, die mit philosophisch angehauchten Gedanken über etwas erzählt und man so dem jeweiligen Charakter näher kommt.
Abgehesehen von der Mitte, die meiner Meinung nach zum Einschlafen war, hat mich das Dorama doch sehr gut unterhalten, gerade am Beginn und am Ende. Ein paar Rätsel waren offensichtlich, andere aber dann doch überraschend.
Limit ist ein Dorama das man nicht unbedingt gesehen haben muss, aber es ist doch einzigartig in seinem Genre und daher sollte man durchaus einen Blick riskieren.


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