Ueno, Asakusa & wieder ein Treffen

10. August 2013

Ueno

Heute morgen haben wir erst einmal wieder das bescheuerte Frühstück ausfallen lassen und sind nach Ueno gefahren. Es war schon unglaublich heiß um diese Zeit und wir waren wie unseren ganzen Urlaub über mit kurzen Shorts und Top bekleidet, worüber ich immer sehr froh war.

Wir sind dann gleich zum Ueno-Park gegangen und haben uns dort etwas umgesehen. Es waren viele Leute mit Hunden, Fahrrädern und Jogger unterwegs. Als erstes sind wir zu einem Tempel gegangen, ich glaube es war der Kan’ei-ji, bin mir aber nicht mehr ganz sicher. Der Tempel wird gerade umgebaut, deswegen gab es hier nicht so vieles zu sehen. Er hätte ohnehin noch geschlossen gehabt, aber so haben wir uns ein bisschen auf dem Gelände umgeschaut wo ein Mann gerade damit beschäftigt war, einen Laubsauger zu reparieren.
Wir haben uns etwas auf einen Bank gesetzt und ausgeruht. Dort gab es ebenfalls ein Baseballfeld, wo wir den Baseball-Spielern zugeschaut haben, die hier Training hatten. Ich habe einmal für kurze Zeit Baseball gespielt, daher konnte ich meiner Freundin die Regeln etwas erklären. 
Danach sind wir nach Oshiage gefahren. Hier fährt keine JR, also mussten wir uns ein Ticket kaufen. Am Ausgang der Oshiage Station haben wir uns dann mit einer Freundin, "A-chan", getroffen. Mit ihr ging es jetzt ins Moomin-Cafe zum Frühstücken und ich kann sagen, dass ich noch nie in einem süßeren Cafe war. Moomins sind eine alte Zeichentrickserie die in Japan sehr beliebt ist. Daher gibt es erst einmal wieder einen Souveniershop, der an das Cafe angrenzt. Zuerst wollten wir aber etwas essen, also gingen wir an einen Tisch im Cafe. Es ist so unglaublich niedlich, man teilt sich dort nämlich mit Moomin-Plüschfiguren den Tisch! Diese riesige Stofftiere sitzen einfach so neben dir auf dem Stuhl und die Kellner achten darauf, dass sie die Figuren öfter austauschen :) 
Wir haben A-chan erst einmal unsere Gastgeschenke gegeben und ein paar Fotos gemacht. Dann wurden uns auch schon die Speisekarten gebracht. Das Essen dort ist nicht sehr billig, aber wir entschieden uns für eine Waffel mit Früchten und einen Eis-Kaffee. Man durfte sich sogar die Motive der Kaffees aussuchen. Als unser Essen dann kam waren wir überrascht - die Waffel hatte die Form von Moomin's Kopf! Und auf unserem Eiskaffee schwamm auch ein Moomin aus Kakaopulver. Das wurde natürlich auch alles wieder auf Fotos verewigt, dann stürtzten wir uns hungrig auf unsere Teller. Nachdem wir gegessen hatten, kam die Kellerin und machte noch ein paar Fotos für uns.
Wir gingen dann in den Souvenier-Shop, der auch gleich als Kasse für das Cafe dient. Dort gibt es natürlich wieder viele schöne Sachen, aber alles recht teuer. Hier traten wir leider in ein Fettnäpfchen oder eher Missverständnis, für das wir aber nicht wirklich etwas konnten. Wir waren uns nämlich nicht sicher, wie wir das mit dem Bezahlen machen sollten, denn wie erwähnt bezahlt in Japan normalerweise einer alles. A-chan ging aber gleich zur Kasse und bezahlte ihren Teil. Da meine Freundin sich noch etwas kaufen wollte, einigten wir uns darauf, dass sie den Rest bezahlen sollte und ich ihr dann das Geld gab. Ich wartete also auf sie, während A-chan wegen der Enge des Ladens schon draußen auf uns wartete. Als meine Freundin bezahlt hatte, wollten wir den Laden verlassen, da lief uns plötzlich die Verkäuferin hinterher und brabbelte in schnellem Japanisch auf uns ein. Wir verstanden nicht wirklich was ihr Problem war und schauten uns nur fragend an. Zum Glück sah A-chan das wir in Schwierigkeiten steckten und kam uns zur Hilfe. Es stellte sich dann heraus, dass die Kassiererin nur das Essen meiner Freundin abgerechnet hatte, weil sie dachte, ich würde meinen Teil auch selbst bezahlen. Meine Freundin hatte auch gar nicht mehr auf das Wechselgeld geachtet, weil sie mit einem großen Schein bezahlt hatte. Zum Glück klärte sich alles auf und ich bezahlte schnell noch mein Essen. So wären wir also beinahe zu bösen Zechprellern geworden ;) Mir war das im Nachhinein ganz schön peinlich.
Danach sind wir noch im Einkaufszentrum herum gelaufen und in ein paar Läden gegangen. Dann gingen wir zum Ausgang um uns den Skytree in seiner ganzen Pracht anzusehen. Wir hatten uns schon darauf geeinigt, nicht hoch zu gehen, weil wir das Eintrittsgeld absolut für Wucher halten. So machten wir nur einige Fotos von unten, wobei wir Probleme hatten das Monstrum komplett auf ein Foto zu bekommen. 
Dann gingen wir einige Stufen nach unten und betraten den Studio Ghibli-Shop. Dort gab es allerlei Ghibli-Artikel, vor allem Totoro war natürlich überall. Die Ghibli-Filme gehören zu den wenigen Anime-Filmen die ich mag, daher fand ich den Shop ganz toll. Es gab auch den Trailer zum neuen Ghibli-Film und Merchandise zu sehen. Auch die Musik zum Film spiele im Laden und ich habe mich gleich in das Lied verliebt. 

Asakusa 
 
Anschließend sind wir zusammen nach Asakusa gefahren. Absolutes Touristen-Muss ist der Sensoji-Tempel, der bekannt ist für die rote rießige Laterne über dem Eingang. Als erstes haben wir Fotos vorm Eingang gemacht und das ist gar nicht so einfach, hier stehen sich die Touristen nämlich gegenseitig auf den Füßen, weil alle Fotos machen wollen. Danach ging es durch die lange Souvenir-Shop-Straße zum Tempelgelände. Dort gibt es wirklich alles was das Herz eines Touris begehrt oder nicht begehrt. 
Endlich am Tempel angekommen gingen wir auf den großen Vorplatz und A-chan erklärte uns ein paar Dinge. Wir gingen zum Beispiel zu Räucherstäbchen, deren Rauch Krankheiten und Wehwehchen heilen soll, wenn man ihn auf die schmerzende Stelle wehen lässt.
Im Tempel wurde gebetet und wir zogen uns jeder おみくじ. Das sind Zettel, auf denen Wahrsagungen über die Zukunft zu finden sind, die entweder gut, sehr gut oder eher bescheiden sein können. Eigentlich sind es nur kryptische Sprüche, die alles heißen können, aber es ist sehr lustig. Wie genau das funktioniert werde ich vielleicht irgendwann mal in einem Extrapost erzählen.

Als uns die Zeugen Jehovas auch mitten in Tokyo fanden
 
Danach sind wir über die Souvenier-Straße wieder zurück zur Station und nach Shinjuku gefahren. Dort sind wir in einem Einkaufszentrum shoppen gegangen und haben wieder Purikura gemacht (wie fast jeden Tag^^). Ansonsten sind wir noch eine Weile in Shinjuku herumgestromert, waren etwas essen und haben die Zeit vertrödelt, weil A-chan noch zu einer Veranstaltung bei der Eröffnung eines neues Ladens gehen wollte.
Als wir eine Pause vor Shinjuku-Station gemacht haben und uns auf ein Geländer gesetzt hatten, kamen auf einmal ein Mann und eine Frau auf uns zu. Sie kamen mir irgendwie gleich seltsam vor, weil sie etwas in der Hand hatten und zielstrebig natürlich auf uns zu marchierten, weil wir unter all den Japanern am meisten auffielen. Sie fragte, ob wir Englisch könnten. Da mir die beiden komisch vorkamen, dachte ich nur "Am besten sagen wir gar nichts", aber da antwortete meine gute Reisebegleiterin schon Ja... In sehr gutem Englisch fragte uns dann die Frau gut gelaunt, ob wir hier Urlaub machten, woher wir kamen, wie es in Japan gefiel und was wir noch so machen wollten. Ich war irgendwie gleich misstrauisch, weil sie nicht so wirkte, als hätte sie uns nur aus Spaß angesprochen. Auf einmal kam dann auch der Schwenk zu "What do you think about the future? Do you think it will be good or bad?" und ich dachte mir nur "Hm...". Spaßhalber antworteten wir "Good" und da meinte sie "Well, that's great, because the bible also tells us that the future will be good!". Und dann erzählte sie uns von der Bibel und wir dachten uns alle drei nur "Toooll..." Ich habe nichts gegen andere Glaubensrichtungen - genauer gesagt glaube ich an gar nichts - aber ich kann es nicht haben wenn man zu etwas "bekehrt" werden soll. Als die merkte das uns das gar nicht interessierte, gab sie uns einen grünen Zettel und sagte, wir könnten ja mal darüber nachdenken ob wir mehr darüber wissen wollen. Dann gingen die zwei endlich weiter und quatschten den nächsten armen Touristen an. Der bekam einen blauen Zettel - wahrscheinlich dachte er wohl negativ über die Zukunft ;)
Als wir A-chan verabschiedet hatten, gingen wir nochmal in ein paar Läden und ruhten uns dann kurz im Hotel aus. Danach fuhren wir noch kurz zur Tokyo Station um schon einmal zu schauen, wo genau die Shinkansen abfahren. So war auch dieser Tag wieder zuende.

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