China House Keikarou: Ein Besuch im Restaurant von Aiba Masaki's Familie

09. August - Teil 2

Das Keikarou ist schon seit langer, langer Zeit zu so etwas wie einer Pilgerstätte für Arashi-Fans geworden. Für viele, vor allem internationale Fans, ist es ein großer Traum, einmal dort zu essen und mit etwas Glück Aiba's Familie zu sehen. 
Lange waren Fans sogar unglaublich kreativ und haben tolle Geschenke mitgebracht, die dann im Keikarou ausgestellt wurden. Wer möchte, kann ja einmal nach Fotos googeln. Es handelte sich meistens um Geschenke für Aiba, die etwas mit Arashi zu tun hatten, und waren unglaublich kreativ und mit viel Aufwand und Liebe gemacht. Es gab sogar ein Gästebuch, in dem man Grüße für Aiba hinterlassen konnte. 
Im Frühjahr dieses Jahres kam es dann zu einer - meiner Meinung nach - absoluten Farce, als Johnny's Entertainment die Familie Aiba abmahnte, sie würden damit "unterschwellig mit der Marke Arashi Geld verdienen" und es untersagten, weiterhin Arashi-relevante Dinge in ihrem Restaurant auszustellen oder zu verkaufen. Ich finde das ein starkes Stück - immerhin ist Aiba ihr Sohn! Da sie keinen Ärger mit JE wollten, haben sie alle Geschenke und Dekorationen entfernt und nehmen auch keine mehr an. Traurigerweise war das nur wenige Monate, bevor es für uns nach Japan ging... Leider sieht das Keikarou daher jetzt sehr leer und steril aus, der totale Unterschied zu vorher. Das einzige, dass noch an Arashi erinnert, sind die instrumentalen Versionen von Arashi-Liedern, die ab und zu aus den Lautsprechern dringen und ein bisschen Werbung von Kirin auf den Tischen, auf der Jun, Ohno und Aiba zu sehen sind.
Als wir am Keikarou ankamen, sahen wir schon von weitem das wir nicht die Einzigen waren, die heute im Keikarou essen wollten. Einige Leute standen schon an bzw. saßen auf der kleinen Mauer neben den Blumenkästen am Eingang und warteten, bis das Restaurant öffnete. Wir setzten uns in den Schatten auf den Boden vor die Parkplätze für Autos. Wir hatten noch etwa eine dreiviertel Stunde, bis das Restaurant öffnete. Immer mehr Leute kamen und bald fingen Mitarbeiter des Restaurants an, den Eingang zu fegen und sauber zu machen sowie die Blumen zu gießen. Nach einer Weile brachte die eifrige und sehr nette Kellnerin sogar kleine Bänke und Stühle nach draußen, damit sich die Gäste hinsetzten konnten, während sie warteten. Wir standen jetzt auf und wollten uns hinter die Leute stellen, die am Eingang standen, und wieder einmal mussten wir uns über die unglaubliche Höflickheit der japanischen Gesellschaft wundern; die Leute, die dort standen hatten nämlich gesehen, dass wir vor ihnen da gewesen waren, und so machten sie jetzt für uns Platz und bedeuteten uns, vor zu gehen. Das fand ich einfach nur toll.
Nun rückten wir auf und setzten uns ebenfalls auf die kleine Mauer, darauf bedacht die Blümchen nicht zu zerstören, die Aiba's Mama bestimmt einmal in liebevoller Gartenarbeit dort angepflanzt hatte. Ein Mädchen war mit ihrem Freund und mehreren Koffern da - anscheinend waren sie gerade auf dem Weg zum Flughafen und machten vorher noch einen Abstecher zum Mittagessen. Die beiden setzten sich jetzt auf ihre Koffer, damit wir Platz hatten und auf die Stühle aufrücken konnten. So viel Umsicht fand ich schon wieder unglaublich rührend, ich muss es immer wieder sagen. Wir bedankten uns und sahen dem Mädchen heimlich zu, wie sie Arashi-Videos auf ihrem Handy schaute.
Nach einer Weile kam die Kellnerin wieder nach draußen und begann, die Namen der Wartenden aufzunehmen. Wir hörten angestrengt zu was die Kellnerin fragte, damit wir ihr auch ohne Verwirrung antworten konnten. Wir waren etwas nervös, da es das erste Mal war, alleine ohne Begleitung in ein japanisches Restaurant zu gehen. Die Tage zuvor hatten wir uns immer nur von Konbini-Essen ernährt und davor gedrückt. Jetzt wurden wir also ins kalte Wasser geschmissen und mussten uns wohl oder übel auf Japanisch verständigen, ob wir wollten oder nicht. Wir rangelten etwas herum, wer von uns das bestellen vornehmen sollte, und da es mir bisher in Japan leichter gefallen war etwas zu fragen oder zu sprechen übernahm ich diesen Part. Jetzt war die Kellnerin bei uns angelangt und fragte nach meinem Namen. Wir gehörten zu der glücklichen ersten Schicht, die als letzte zwei noch zu den ersten gehörten, die ins Keikarou gehen durften und nicht warten mussten. 
Ich antwortete ihr souverän - aber sie verstand meinen Namen nicht. Ich wiederholte es noch einmal und wieder entschuldigte sie sich und fragte nach. Als ich es noch einmal ohne Erfolg wiederholte, wurden andere Wartende auf uns aufmerksam und hörten interessiert zu, wie ich versuchte der armen Kellnerin meinen Namen zu erläutern. Oje, ich glaube ich tat uns beiden keinen Gefallen damit und wurde rot, weil einige Leute schon zu lachen anfingen. In dem Moment konnte ich verstehen, warum Japaner manchmal etwas eigen sind, wenn es um Ausländer geht. Ich sagte dann einfach nur "Caro" und deutete auf ihrem kleinen Klemmbrett auf ein Katakana ro, weil sie immer eine andere Silbe verstand (und ich dachte immer meine Aussprache wäre ganz passabel xD). Sie notierte sich den Namen erleichtert. Dann fragte sie, mit wie vielen Personen wir essen wollten und als ich "Futari" antwortete, ging sie wieder nach drinnen um die Speisekarten zu holen. Schritt eins hatten wir also überlebt und ich musste schon wieder lachen, weil auch das wieder ein Moment war den ich so schnell nicht vergessen werde. Jetzt wurden die Speisekarten ausgeteilt und etwas überfordert blätterten wir die Seiten um. Jaja, Kanji, Kanji, Kanji... Wir blätterten wieder auf die erste Seite und ich zückte mein Handy, um ein paar Kanji nachzuschlagen. Am Ende entschieden wir uns für das "本日のランチィー", das Tagesmenü. Wir verstanden zwar nicht alle Bestandteile des Essens, aber so ließen wir uns überraschen. Die Kellnerin kam wieder und nahm unsere Bestellung auf. Dann gaben wir wie die anderen Gäste die Speisekarten weiter, damit die anderen Leute sich bereits ihr Essen aussuchen konnten.
Um 11 war es dann endlich soweit und wir durften zusammen mit ein paar anderen das Restaurant betreten. Aufgerufen wurden wir übrigens mit "Caro-sama", was ich in anbetracht des kleinen Namens-Problems von vorhin einfach zum Schießen fand ;)
Wir wurden an einen Tisch in der Mitte geführt. Von dort hatten wir einen guten Ausblick in den Gang, auf die Kasse und konnten sogar etwas die Küche dahinter erkennen.
Sofort kam die nette Kellnerin und brachte uns kaltes Wasser zum Trinken. Kurz darauf bekamen wir bereits den Salat. Wir schauten uns etwas unschlüssig um, da wir nicht sicher waren ob das Hauptgericht erst gebracht wurde wenn man den Salat leer hatte. Da aber die anderen Gäste auch schon anfingen zu essen und es unhöflich ist, wenn die anderen Gäste draußen so lange wegen einem warten müssen, fingen wir kurz darauf auch an zu essen. Ich hätte nie gedacht das es funktioniert, aber auch Salat lässt sich prima mit Stäbchen essen, wenn man weiß wie. 
Kurz darauf dann sah ich sie - Aiba's Mama. Sie stand hinter der Kasse und beschrieb gerade ein neues Schild. Es war nicht zu übersehen, dass es Aiba's Mama war, denn die Beiden sehen sich wirklich ausgesprochen ähnlich, so ähnlich wie sein Sohn seiner Mutter eben sehen kann. Sie ist recht groß für eine Japanerin und sieht noch ziemlich jung aus, dafür das Aiba bereits 30 ist. Ich flüsterte meiner Freundin zu "Das ist sie" und kurz darauf bekam ich auch nochmal die Bestätigung, da eine alte Frau schüchtern auf die Kasse zulief, fragte ob sie Aiba-san sei und sich dann tierisch freute als diese bejahte. Als Aiba's Mama das Schild fertig beschrieben hatte, half sie auch das Essen zu servieren.
Wir bekamen nun unsere Suppe und kurz darauf unser Hauptgericht mit Reis. Es wirklich sehr gut und schmeckte prima ♥
Zwischendurch musste ich dann auch einmal auf die Toilette. Also ging ich auf den Gang und sah, dass es wohl neben dem Hauptraum noch ein kleines zweites Zimmer gab, aus der kurz vor mir eine Frau kam um ebenfalls aufs Klo zu gehen (meine Freundin meinte dazu "Das ist bestimmt das VIP-Zimmer in dem Arashi essen, wenn sie mal hier sind!" xD). Diese Frau brauchte ganz schön lange und es gibt nur ein Klo. Ich zwängte mich in den engen Vorraum und wartete. Kurz nach mir kam noch ein Mädchen herein und quetschte sich in die Ecke hinter die Tür. Wir schwiegen uns eine Weile an, dann meinte das andere Mädchen: "Sie braucht aber ziemlich lange!" Ich lachte und bejahte. Endlich konnte ich dann auch mal aufs Klo gehen und nach etwa zehn Minuten, die ich mit warten auf dem Klo zugebracht hatte, zurück an den Tisch und mein Essen weiter essen.
Im Anschluss gab es dann noch so zwei Häppchen, von denen wir uns nicht ganz sicher sind, was es war (man sieht es links auf dem Foto von unserem Essen). Es war irgendein Teig gefüllt mit irgendeinem Fleisch. Dann bekamen wir noch einen (sehr leckeren!) Jasmin-Tee und den Nachtisch (kaltes Erdbeer-Mouse).
Da wir wieder viel länger gebraucht hatten als die anderen Gäste, beschlossen wir bald aufzustehen und zu gehen, damit die anderen draußen nicht noch so lange warten mussten. 
Natürlich hatten wir schon lange gesehen, dass das Keikarou auch einige Souveniers und Sachen zum mitnehmen verkauft. Bevor wir also zu Aiba's Mama an die Kasse gingen, schauten wir uns noch die Sachen an, die sie verkauften. Es war wirklich nicht billig, aber irgendetwas wollten wir schon gerne haben. Ein Strap mit dem Keikarou-Äffchen gefiel mir besonders, aber dieser war sehr teuer, weil daran irgendwie Edelsteine waren. Aiba's Mama kam dann und deutete auf das Schild, dass sie vorhin neu geschrieben hatte. Sie erklärte uns, dass es seit heute eine Neuheit gab und wir kamen an die Kasse um uns das genauer anzuschauen. Es war eine kleine schwarze Tasche gefüllt mit verschiedenen Sachen. Sie zeigte uns was alles darin war und da sie wirklich süß war (also die Tasche, nicht Aiba's Mama... ja ok die auch xD) und auch gar nicht so teuer wollten wir jeder eine haben. Die bekamen wir dann auch gleich befüllt mit Crackern, dem leckeren Jasmin-Tee (8 Beutel) und drei Flaschen Grüntee. Sie steckte uns außerdem noch jedem einen Visitenkarte ein, packte alles wie sich das in Japan gehört in eine Tüte und gab sie uns. Wir bezahlten diese dann zusammen mit unserer Essens-Rechnung, sagten Aiba's Mama auf Wiedersehen und verließen das Keikarou.
Ich bin wirklich begeistert von Aiba's Mama und daher sehr froh, dass wir da waren. Sie war wahnsinnig nett und geduldig und hatte eine ganz sanfte Art, was mir total sympathisch war. Das Essen war auch sehr gut und wirklich günstig, dafür das es so viel war. Ich würde auf jeden Fall wieder hingehen, wenn ich noch mal Gelegenheit dazu habe!
Man kann das Keikarou also auf jeden Fall besuchen, wenn man einmal in der Gegend ist. Ich glaube aber das es wahrscheinlich nur für Arashi-Fans wirklich interessant ist und das werden wohl auch die meisten Gäste sein. Mit ein bisschen Glück kann man auch Aiba's Papa und Bruder sehen, die wie ich gehört habe das Essen in der Küche zubereiten. Dazu aber noch eine große Bitte von mir und es ist eigentlich schon traurig das man das sagen muss: benehmt euch und kennt die Grenzen! Ich habe schon von Fans gelesen, die dann angefangen haben im Hinterhof oder um das Restaurant herum zu schnüffeln, um irgendwelche privaten Sachen der Familie Aiba zu finden. Das finde ich wirklich unmöglich und daneben, immerhin gibt es das Keikarou schon um einiges länger als Arashi und die Aiba's wollen auch nur ihre Ruhe haben.
Ansonsten ist das Keikarou gut und günstig, aber eben eigentlich nur ein China-Restaurant wie viele andere. Ob man extra dafür nach Chiba fahren möchte muss man abwägen, mir als Arashi-Fan hat es aber wie gesagt ausgesprochen gut gefallen. Auch Chiba ist sehr schön, auch wenn es jetzt nicht sooo viel zu sehen gibt und ich werde wie gesagt gerne wieder vorbei kommen, wenn ich das nächste Mal in Japan bin :)

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