Unser erster Tag in Tokyo: Chiyoda, Shinjuku

07. August 2013 - Teil 2

Nach Akihabara und einem ganz kurzen Abstecher nach Harajuku (der aber nicht sehr erwähnenswert ist, da wir nur einen Treffpunkt für den nächsten Tag gesucht haben) sind wir dann nach Chiyoda gefahren. Es war mittlerweile unerträglich heiß und wir hatten sofort eine der Eigenarten der Japaner übernommen, ohne die man im Sommer hier absolut nicht überleben kann; man sollte immer ein kleines Tuch, wie einen Waschlappen oder ein Handtuch, dabei haben. Es dient ganz nebenbei nicht nur zum erfrischen und abtupfen, sondern ist auch sehr praktisch weil es in vielen Toiletten keine Handtücher gibt. 
In Chiyoda angekommen fanden wir gleich den Park durch den es zum Kaiserpalast geht.
Chiyoda ist nicht nur geographisch der Mittelpunkt Tokyos: In diesem Stadtteil haben viele Botschaften, die Regierung sowie das Finanzzentrum ihren Sitz, die in prächtigen Häusern residieren. 

Apropos prächtige Häuser - zurück zum Kaiserpalast. Wir schauten uns erst in der Gegend ein bisschen um und machten Pause auf einer Bank. Die Bänke sind sehr lustig, es gibt nämlich viele Bänke die nur für eine Person gedacht sind oder eine Abtrennung in der Mitte haben. 
Weiter ging es dann zum Palast. Diesen kann man ja leider so nicht betreten, daher schlichen wir etwas herum und machten ein paar Fotos. Es war aber unglaublich heiß und die Sonne brannte vom Himmel. Wer selbst schon einmal dort war weiß wahrscheinlich noch, dass die Durchfahrt für Autos gesperrt ist und überall Kies liegt. Die Sonne konnte uns also schön brutzeln, während wir einmal quer über den Platz liefen. Ich fühlte mich schon wie in der Wüste und wartete auf eine Fata Morgana von einem Wasserloch^^
Danach suchten wir uns nach Studium der Karte die näheste U-Bahn Station und fuhren nach Shinjuku. 

Der Bahnhof von Shinjuku ist so eine Sache; ich weiß nicht wie oft wir uns in ihm verlaufen haben xD Er hat zig Ausgänge zu allen Seiten und wir kamen nie zu dem Ausgang, zu dem wir wollten. Irgendwie kamen wir nach gefühlten 50 Versuchen doch wieder an die Erdoberfläche und gingen zum Shinjuku Gyoen National Garden. Das ist ein sehr hübscher Park in der Nähe des Rathauses. Wir hatten uns in einem Konbini Nigiri gekauft und setzen uns jetzt auf eine Bank um zu Mittag zu essen. Wie immer dabei - die lauten Zikaden. 
Danach gingen wir wieder zurück zur Station und suchten einen Ausgang, der auf die andere Seite führte. Irgendwann kamen wir auch hier wieder nach draußen und liefen durch eine Straße mit Souveniershops. Durch eine Unterführung kamen wir dann zu einem großen Platz (der sich vor dem Ausgang befand den wir mal wieder nicht gefunden hatten xD). In Shinjuku gibt es sehr viel zu sehen, gerade zum Shoppen ist es hier das Paradies. Wir gingen also über die Straße und liefen durch die verschiedensten Gassen. Hier liefen sehr viele Leute von Meinungsforschungsinstituten herum, die uns angequatscht haben. Und natürlich schrien auch die Verkäufer vor den Läden, was das Zeug hält.

Ich suchte nach einem Book off und der Buchhandlung Kinokunia, die hier irgendwo sein sollten. Wir liefen ungefähr 2 Stunden durch Shinjuku und konnten sie nicht finden, also drehten wir wieder um.
Als wir eine große Straße hinunterliefen, sah ich aus dem Augenwinkel (oh Wunder) einen Japaner - und ich könnte verdammt nochmal schwören das es sich dabei um Kamiki Ryunosuke gehandelt hatte, sogar seine Stimme klang gleich xD Naja, wer weiß ;)
Durch Zufall fanden wir Book off und Kinokunia dann doch - und stürzten uns mal wieder ins Getümmel. Ich habe mir allerdings nichts gekauft, dass wollte ich mir für später aufheben. Es war unglaublich wie viele Arashi-Sachen es hier gab - eine komplette Reihe an Zeitschriften hatte nur Sho auf dem Cover, dass sah etwas gespenstisch aus. Gerade war der neue Nazotoki-Film mit ihm angelaufen und dafür wurde natürlich kräftig Werbung gemacht.
In Kinokunia gab es auch eine der süßen Fahrstuhlmädchen, die den ganzen Tag im Fahrstuhl stehen, die Knöpfe für die Besucher drücken und sagen, was es in welchem Stockwerk zu kaufen gibt. Danach ging es noch in den Book off.
Wir gingen dann zurück zur Station und suchten mal wieder nach dem richtigen Ausgang. Wir kamen diesmal in eine Art unterirdischen Tunnel und folgten den Schildern zum Rathaus. Im Rathaus von Shinjuku gibt es auf dem 45. Stockwerk nämlich eine Aussichtsplattform und zwar kostenlos. Mittlerweile war es dunkel geworden und an unserem ersten Abend wollten wir uns das nächtliche Tokyo von oben anschauen. 
Wir gingen also zum Rathaus und ein Wachmann schickte uns zum anderen Turm. Drinnen gab es dann eine kurze Taschenkontrolle, dann stellten wir uns in Zweierreihen vor dem Aufzug auf. Als der Fahrstuhl kam quetschten wir uns hinein und fuhren wieder mit einer Fahrstuhlfrau nach oben. Hier gab es nun eine tolle Aussicht auf das nächtliche Tokyo. Man kann wirklich sehr weit schauen, leider blendete das Licht beim fotografieren etwas weil es draußen ja schon dunkel war. Jedem kann ich also empfehlen, einmal die Aussicht von dort aus zu genießen, vor allem abends ist es sehr schön. Zu finden gibt es dort natürlich auch einige Souvenirs.

Wir gingen dann wieder durch den unterirdischen Tunnel zur Station, was wieder etwas Zeit in Anspruch nahm, und fuhren zurück nach Shin-Okubo. Dort gingen wir noch einmal in den Lawson und da es schon nach 8 war, gab es schon einige Bento und Nigiri billiger. Abends wird nämlich Rabatt gegeben, weil das frische Essen am nächsten Tag nicht mehr genießbar ist. Also konnten wir uns günstig mit Abendessen eindecken und kauften uns auch gleich Trinken für den nächsten Tag. Der Kassierer wollte meiner Freundin dann wie so oft eine Punktekarte andrehen, ich wurde irgendwie nie nach einer gefragt xD
Es war jetzt um 9 Uhr und wir gingen zurück zum Hotel. Nach Duschen und noch ein wenig Fernsehen fielen wir ins Bett und unser erster Tag in Tokyo war, wie ich traurig feststellte, schon wieder vorbei.