Film-Review: Kitsutsuki to Ame

キツツキと雨 - The Woodsman and the Rain
[Kitsutsuki to ame ~ Der Holzfäller und der Regen]

Kishi "Katsu" Katsuhiko ist ein wahrer Naturbursche, der sich in den Wäldern am wohlsten fühlt. Der 60-jährige ist mit Leib und Seele Holzfäller und liebt seine Arbeit. Eines Tages wird er bei Holfällarbeiten von einem Mann gestört, der ihn bittet, leise zu sein, da sie gerade in der Nähe mit Dreharbeiten zu einem Film beschäftigt sind.
Der Mann stellt sich als Mitglied der Filmcrew heraus, die Katsu von da an noch des Öfteren auf die Nerven gehen wird. Als er ihnen bei einer Autopanne hilft, wird er unfreiwillig als Location-Scout eingespannt und soll ihnen helfen, weitere Drehorte für ihren Zombie-Horror-Movie zu finden. Der stille und introvertierte junge Regisseur Koichi geht ihm dabei immer mehr auf die Nerven, da dieser meistens nur nutzlos in der Gegend herumsteht. 
Als Katsu irgendwann auch noch als Zombie-Darsteller gecastet wird, sollte man meinen, reicht es ihm entgültig - doch jetzt packt auch Katsu das Filmfieber. Immer mehr unterstützt er die Filmcrew und zwischen ihm und dem jungen Regisseur Koichi entwickelt sich bald eine ungewöhnliche Freundschaft.

Als den Holzfäller Katsu erleben wir Koji Yakusho. Er spielt den anfangs dauernd meckernden, brummeligen Katsu wirklich großartig. Ich kannte ihn zuvor noch nicht als Schauspieler, würde aber gerne mehr von ihm sehen, da er gerade als Zombieschauspieler einfach zum Schießen war.
Den jungen Regisseur des Filmes spielt niemand geringeres als Oguri Shun. Oguri Shun ist ein bekannter Schauspieler in Japan, der bereits in vielen Filmen und Doramas gespielt hat. Seine Entwicklung vom introvertierten, völlig überforderten jungen Mann zum selbstbewussten Regisseur ist toll dargestellt. Mit Katsus Hilfe erkennt er, was wirklich wichtig ist und das er nichts mehr als seinen Traum leben will.

Der Film ist typisch Japanisch ein verrückter, lustiger Film der einfach seine Geschichte erzählt ohne große Höhepunkte zu haben. Ich kann nur immer wiederholen das ich das an asiatischen Filmen so sehr mag, da es in ihnen wirklich um die Geschichte an sich und nicht um große Effekthascherei geht.

Ich habe diesen Film auf der Nippon Connection 2012 gesehen und war sofort absolut begeistert. Der Film ist unglaublich lustig, typisch Japanisch total übertrieben und abgefahren und einfach einzigartig. Der Film kam dort beim ganzen Publikum sehr gut an, alle paar Minuten hat der Saal vor Lachen gerade zu gebebt. 
Noch eine kleine Anekdote: Während der Filmvorführung fielen mehrmals die Lautsprecherboxen aus, sodass man nur Rauschen gehört hat. Das war aber nicht weiter tragisch, sondern gerade zu fast perfekt, da dies immer in Momenten passiert ist, in denen es total zum Film gepasst hat. Wirklich köstlich war es zum Beispiel an einer Stelle, in der Katsu total genervt in seinem Auto saß und gerade als die Boxen ausfielen in Richtung der linken oberen Ecke des Bildschirms geschaut hat, so als würde er total genervt die Lautsprecherboxen anstarren. Der ganze Saal hat gelacht und applaudiert^^

Bleibt nur noch zu erwähnen, dass "The Woodsman and the Rain" verdienterweise den Nippon Cinema-Award der Nippon Connection erhalten hat.

Fazit: Wer einen wunderbar lustigen, einzigartigen Film sehen will, in dem alle mehr und mehr dem Filmfieber erliegen, Zombies sehen will, wie sie ganz selbstverständlich durch das Dorf laufen oder die Entwicklung einer ungewöhnlichen Freundschaft, die mehr und mehr die Charaktere prägt, dem kann ich Kitsutsuki to ame nur empfehlen!

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