Film-Review: Densha Otoko

電車男

[Densha Otoko ~ Train Man] 

Er nennt sich Train Man als er die Mitglieder des Internetforums um Hilfe bittet.  
Train Man, eigentlich ein hoffnungsloser Otaku und Computerfreak, der am liebsten im Akihabara-Viertel unterwegs ist und sonst nur vor dem Computer herumhängt, berichtet den Forumsbesuchern, dass sich an diesem Tag etwas außergewöhnliches ereignet hat. Ist er normalerweise der stille, introvertierte, schüchterne und unscheinbare junge Mann, so hat er heute eine gute Tat begangen - als ein Betrunkener im Zug Frauen belästigt hat, ist er als Einziger mutig eingeschritten. Dabei hat er eine Frau kennengelernt, in die er sich Hals über Kopf verliebt hat. Train Man hat aber so gar keine Erfahrungen mit Frauen, weswegen er seine Chatfreunde um Hilfe bittet. Diese sind erst skeptisch, steigen jedoch begeistert in die Sache ein, als die junge Frau Train Man einige Tage später als Dank für sein beherztes Einschreiten ein kleines Paket zukommen lässt, in dem sich wertvolles Teegeschirr befindet. Überzeugt das Hermes, wie sie nun genannt wird, ebenfalls Gefallen an Train Man gefunden hat, geben sie ihm Tipps und stehen ihm bei. 
Immer mehr nähert sich Train Man seinem Ziel, ihr Herz zu erobern - und wird dabei zum Hoffnungsträger für eine ganze Generation.

"Train Man" wird gespielt von Yamada Takayuki, der seine Sache sehr gut macht. Er hat mich nicht nur als freakiger Otaku, sondern auch nach seiner Typ-Veränderung überzeugen können.
Die Frau seiner Träume, Hermes, spielt Nakatani Miki. Sie stellt die typische brave japanische Angestellte gut dar. Allerdings fand ich ihren Charakter ein wenig langweilig und zu Klischeehaft, hübsch und klug, nett, und ohne irgendwelche Ecken und Kanten.
Auch die anderen Darsteller machen ihre Sache gut, auch wenn ich bei ihnen ebenfalls etwas Tiefe vermisst habe.  

Sehr gut gefallen haben mir die Spezial-Effekte. Wenn einer der Chatbesucher zum Beispiel etwas geschrieben hat, wurde dieser Text auf besondere Art dargestellt, wie als wenn er an die Decke getippt werden würde. Ich kann es nicht so gut erklären, schaut es euch am besten selbst an^^

Densha Otoko basiert auf einer wahren Geschichte, nach der einem typischen japanischen Otaku alles genau so passiert sein soll, wie hier erzählt. Er wandte sich an die Nutzer eines der größten japanischen Internetforen und bat sie um Hilfe. Die Original-Chats könnt ihr euch hier ansehen: Klick

Train Man wurde ein riesiger Erfolg. Es gibt dank des großen Erfolges nicht nur Roman, sondern auch Manga, Dorama und Film. 

Das Buch gibt es übrigens auch auf Deutsch, allerdings nur noch gebraucht zu kaufen.

Densha Otoko hat eine große Fangemeinde, wahrscheinlich gerade deswegen, weil die Geschichte wahr sein soll.

Fazit: Insgesamt gesehen fand ich den Film wirklich süß und schön, allerdings waren einige Stellen viel zu lang gezogen. Er kam mir daher wahrscheinlich länger vor als er ist. Auch die Charaktere hätte man besser ausarbeiten können und manche Dinge wurden auch nicht ganz erklärt. Ansonsten ist es ein schöner Film über Liebe und Veränderung, mit schön kitschigem Ende und ich kann ihn durchaus weiterempfehlen!

(Leider ist dieser Trailer so ziemlich der langweiligste Trailer den ich je gesehen habe - lasst euch von ihm bitte nicht abschrecken!)