Auf geht's nach Japan!

05./06. August 2013

Da war er also, der schon lange sehnlichst erwartete 05. August. Endlich war es soweit - es sollte losgehen, auf die lange erwartete Reise nach Japan, auf die meine beste Freundin und ich seit über einem halben Jahr hinfieberten.
Unser Flug sollte nachmittags ab Frankfurt gehen. Zwischenlandung sollte nach 6 Stunden nachts in Dubai sein, danach sollte es nach kurzem Aufenthalt nochmal 9 1/2 Stunden nach Narita weiter gehen.
Wir waren natürlich unglaublich aufgeregt. Noch nie waren wir so lange geflogen, noch nie so lange von Zuhause weggewesen. 
Ich war den ganzen Morgen schon unglaublich aufgeregt und viel zu früh fertig. Ich bin dann noch einmal zur Bank und zum Bäcker gefahren, um noch etwas Geld abzuheben und mir ein bisschen was zu essen zu kaufen. 
Wir hatten dann immer noch ewig lange Zeit und ich habe mit meinem Bruder nochmal etwas Fernsehen geschaut. Um 11 Uhr rum bin ich dann mit meinen Eltern und meinem Bruder losgefahren, um meine Freundin abzuholen und dann weiter zum Flughafen zu fahren. 
Es gab keinen Stau und weil wir viel zu früh losgefahren sind, waren wir schon am Flughafen als noch nicht einmal halb 1 durch war. Bis wir dann aus dem Labyrinth des Parkhauses herausgefunden hatten, war es aber schon fast 1. Wir gingen dann gleich zum Check-In der Airline Emirates, mit denen wir fliegen sollten. Da wir online eingecheckt hatten, ging das sehr schnell und unsere fetten Koffer waren wir endlich los. Leider musste ich beim hochhieven des Koffers auf das Laufband bereits feststellen, dass das Kofferband um den Koffer, das mir meine Mutter für 1€ aus dem Supermarkt mitgebracht hatte, nichts taugte. Es ging nämlich bei der kleinsten Erschütterung kaputt xD Ich habe es dann einfach um einen Trageriemen geknotet, damit ich meinen schwarzen Koffer so wenigsten unter den anderen schwarzen Koffern wiederfinde. 
Die anderen haben dann beim Fastfood-Laden mit dem großen gelben M noch etwas gegessen, wir haben aber keinen Bissen heruntergebracht, so aufgeregt waren wir. 
Als wir als Zeitvertreib noch ein bisschen mit der Shuttle-Bahn herumgefahren sind, rückte die Zeit des Abflugs immer näher. 
Eine Stunde vor Abflug gingen wir dann zur Passkontrolle und ab da waren wir auf uns alleine gestellt. 
Es war ziemlich voll, daher dauerte es eine Weile bis wir durch waren. Wir machten uns dann gleich auf dem Weg zu unserem Gate, wo noch unser Handgepäck geprüft wurde. Etliche Ticket- und Passprüfungen später, saßen wir im Wartebereich vor dem Boardingtunnel. Es war wirklich interessant, wer so alles mit uns nach Dubai fliegen sollte: Von alt und jung, von Nonne bis Geschäftsmann war alles dabei. 
Irgendwann war es dann soweit und die First, Business und Gold Class wurde zum Boarding aufgerufen. Danach war die Economy Class an der Reihe und unsere Plätze gehörten zu den ersten, die einsteigen durften. Wir wurden von den Stewardessen begrüßt und gingen den Gang durch das Flugzeug nach hinten. Wir saßen ganz weit hinten und hofften eigentlich auf einen Zweierplatz, da die Frau im Reisebüro bei Buchung von einem Zweierplatz gesprochen hatte. Leider erwischten wir genau die letzte Dreierreihe, und setzen uns auf Fenster- und Mittelplatz. Schnell machten wir es uns gemütlich - soweit das in einem Flugzeug eben möglich ist - und schauten uns an, was es so an Unterhaltung an Board gab.
Ich muss sagen, dass ich positiv überrascht war. Ich weiß nicht wie es bei anderen Airlines ist, aber Emirates hat ein riesiges Angebot von Musik, Filmen, Radio, Serien und Spielen. 
Lange blieb der Platz neben mir leer, und ich hoffte schon, dass dort niemand sitzen würde. Leider kam kurz vor Ende des Boardings ein etwas beleibter Araber, der sich auf den Sitz neben mir plumpsen lies. Er versuchte es auch gleich mit Smalltalk. "Sie auch fliegen nach Dubai?" Ich schaute ihn etwas irritiert an. Neeeein, ich sitze nur zufällig mit Ihnen im gleichen Flugzeug und springe unterwegs per Fallschirm ab... Naja, den Versuch rechne ich ihm hoch an ;) 
Bald ging dann auch der Einführungsfilm los, in der die Sicherheitsvorkehrungen und die Airline vorgestellt wurden. Das Ganze müssten wir uns auf Englisch und noch einmal auf Arabisch geben. Bei dem Gedanken, dass wir uns das wahrscheinlich noch dreimal anschauen durften, musste ich grinsen. Der Pilot stellte sich kurz vor, dann sollten wir schon unsere Gurte anlegen. Das Flugzeug kurvte jetzt noch ein bisschen über den Flughafen. Auf dem Bildschirm im vorderen Sitz konnte man über eine Kamera verfolgen, was denn vorne und unter uns so passierte. Nach einer gefühlten Ewigkeit waren wir endlich auf der Startbahn und durften abfliegen. Mir drückte es kurz in den Ohren, dann war es wieder vorbei. Und so ging der Flug nach Dubai los. 
Mein Sitznachbar legte gleich seinen Sitz zurück und machte sich daran, seine Schuhe auszuziehen. Ich verdrehte die Augen und schaute aus dem Fenster. Die Stewardessen verteilten jetzt heiße Tücher, mit denen man sich erfrischen konnte. 
Nach einer Weile widmenten wir uns dem Unterhaltungsangebot an Bord. Ich suchte mir einige Disney-Filme heraus, von denen es wirklich unglaublich viele gab. Ich entschied mich nach einer Weile für Die Monster AG, danach für Pocahontas, den ich aber nicht ganz beendete. 
Bald gab es Abendessen. Man konnte aus verschiedenen Sachen wählen, wir entschieden uns für Hühnchen mit Reis und Soße. Für Flugzeugessen war es gar nicht mal so übel und essbar. Dazu gab es Kuchen, stilles Wasser, Salat und Brötchen.
Mein Sitznachbar nervte mich ab und zu, indem er mich anstupste, auf meine Armbanduhr deutete und "Time?" fragte. Irgendwann hielt ich ihm einfach nur wortlos meinen Arm hin. Warum er nicht einfach auf den Informationsbildschirm schaute ist mir bis heute schleierhaft. 
Schlafen konnte ich überhaupt nicht. Irgendwann spielten wir noch ein Spiel und gingen zweimal aufs Klo, wobei wir uns immer am dicken Araber vorbeiquetschen mussten, weil der sich zu fein fühlte auf zu stehen. 
Nach ein paar Stunden gab es dann Frühstück. Auch das war eigentlich nicht schlecht, aber so wirklich Hunger hatte ich nicht.
Bald flogen wir über das nächtliche Dubai. Wir konnten nur Lichter erkennen und es sah von oben schon beeindruckend aus. Nach 6 Stunden und 10 Minuten landeten wir dann am Flughafen. Inzwischen war schon Dienstag.
Natürlich sprangen alle Leute sofort auf und stürmten nach vorne. Da wir so weit hinten saßen, blieben wir erst einmal sitzen und wurden damit belohnt, denn die Crew machte auch hinten die Tür auf und wir waren eine der ersten, die das Flugzeug verlassen durften. Draußen schlug uns eine unglaubliche Hitze von 37° entgegen (richtig, Dubai = Wüstenstaat) und wir konnten uns ausmalen, wie es uns in Japan ergehen würde, wo ebenfalls so heiß gemeldet war.
Wir kurvten dann mit einem Shuttle-Bus, indem es fast schon wieder zu kalt war, über den Flughafen. Das dauerte eine ganze Weile - und das ist nicht schön, wenn man wie ich ganz dringend aufs Klo musste (das sollte übrigens nicht das letzte Mal sein, aber dazu später mehr). Das erste was ich machte, als wir im Hauptteriminal ankamen, war dann ein Klo zu suchen. Danach ging es mir schon besser und wir gingen gleich zu unserem Gate. Dort mussten wir dann nochmal über 3 Stunden warten, bis der Flug aufgerufen wurde. In dieser Zeit hörten wir meistens Musik. Hier saßen wir jetzt schon zwischen einigen Japanern, die auf dem Weg in die Heimat waren.
Im Wartebereich gingen wir kurz vor dem Abflug nach Japan nochmal aufs Klo. Dort schlug uns aber so ein Gestank entgegen, das mir schlecht wurde und ich wieder schnell wieder flüchtete. 
Bald wurden dann wieder die First Class und andere Premium-Flieger aufgerufen, danach kamen wieder wir.
Es lief alles genauso ab wie in Frankfurt, nur das wir dieses Mal Glück hatten und einen Zweierplatz auf der linken Seite erwischten. 
Da es wieder eine Weile bis zum Abflug dauerte, schauten wir uns wieder das Filmangebot an. Es gab fast das gleiche wie zuvor, aber bei einem Film musste ich laut jubeln: Sie hatten wirklich Platina Data (nur soviel, auf diesen Film fiebere ich schon seit einigen Monaten hin)! Somit war die Unterhaltung schon einmal bestens gesichert. 
Das Prozedere war genauso wie beim ersten Flug: Einführungsfilm, anschnallen, Abflug. Gleich stürzten wir uns auf Platina Data. Gott sei Dank gab es englische Untertitel, denn der Fluglärm war so laut, dass ich den lieben Nino auf dem Bildschirm vor mir überhaupt nicht verstand. 
Der Film dauerte über 2 Stunden, war aber unglaublich gut! Wir mussten jetzt, obwohl es hell war, die Jalousien an den Fenstern runter machen, weil Nacht simuliert wurde. An der Decke gab es sogar einen Sternenhimmel. 
Ich konnte aber absolut nicht schlafen. Es dauerte noch fast 8 Stunden bis wir in Japan ankommen sollten und ich hatte jetzt schon keine Lust mehr. Es war sehr kalt und ich fror trotz Decke. Ich hörte Musik und drehte mich von einer Seite auf die andere. Dann versuchte ich mich an dem japanischen Film "Love for Beginners", den ich aber sehr langweilig fand. Das Flugzeug kam in einige Turbulenzen und schwankte. Ich wurde seekrank. Als es dann auch noch Frühstück gab und mir der Geruch in die Nase zog, war ich wirklich kurz vorm würgen. Soweit kam es zum Glück nicht, essen wollte ich außer dem platten Croissant aber nichts.
Ich lunste immer wieder mal unter der Jalousiene nach draußen. Bald flogen wir über China und ein paar Stunden später waren wir kurz vor Japan. 
Nach einer gefühlten Ewigkeit zeigte die Karte an, dass wir uns kurz vor Narita befanden. Wir schauten aus dem Fenster und sahen erste Felder, Häuser und Wiesen. In diesem Moment war ich unglaublich gerührt und mir standen Freudentränen in den Augen. Bald war es also soweit.
Ich stand noch einmal auf um aufs Klo zu gehen - leider blockierte irgendjemand die ganze Zeit die Toilette und dann mussten wir uns anschnallen. Daher war während des Anflugs auf Japan ein "Land' endlich, ich muss mal!"-Gedanke in meinem Kopf verankert ;)
Die Stewardessen teilten jetzt Formulare aus, die man bei der Einreise abgeben musste. Das eine war für die Einreise, dass andere für den Zoll. Da wir wieder warten mussten, bis wir aussteigen konnten, füllten wir sie gleich aus. Man musste z.B. angeben, ob man viel Geld dabei hat, etwas zu verzollen hat, wo man während der Zeit zu erreichen ist, die Passnummer und so weiter. Als ich endlich aufs Klo gehen konnte, ging es mir auch viel besser und in mir sickerte langsam der Gedanke durch, dass wir es geschafft hatten - wir waren in Japan!!!!!

Kommentare

  1. Beim Lesen habe ich mich grad total zurückversetzt gefühlt zu meiner ersten Japanreise. Ich weiß noch gaaaaaaanz genau wie ich mich damals Gefühlt habe. Mein Flug schien aber besser verlaufen zu sein, allerdings bin ich damals auch erst nach Amsterdam und von dort aus direkt nach Narita geflogen. Wir mussten zwischen den Flügen damals auch nur etwa 1 Stunde warten und ich weiß noch wo wir auf den zweiten Flug gewartet haben und da saßen auf einmal sooooo viele Japaner, man hätte denken können das man schon in Japan ist. xD
    Danke für den Post. Ich bin schon sehr gespannt auf die nächsten (hoffe aber auch auf ein paar Bilder in den nächsten xD).

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    1. Klar gibt's Bilder, ich habe nur leider erst an unserem ersten Tag in Tokyo angefangen Fotos zu machen^^

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  2. Wow, du hast so schön geschrieben, ich bin total gerührt! ( ; _ ; )
    Wenn man dann endlich landet und alle Ansagen in japanisch hört, ist das doch ein super Gefühl, oder? Ich hoffe du hattest etwas gegen Reiseübelkeit dabei? Geht mir nämlich auch immer so. -_-

    Oh man, der Araber. ^^ Nicht mal für euch aufgestanden? Ist ja krass.. Als ich mal nach Dubai geflogen bin, saß neben mir der Erfinder von "Der Gerät" (war oft bei TV Total zu sehen, falls dir das was sagt..?) ^_^ War sehr lustig..

    Freue mich schon auf den nächsten Teil! d(^_^o)

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    1. Nein, leider nicht, ich war ja noch nie so weit geflogen und wusste daher nicht, wie ich auf so Turbulenzen reagiere... das nächste Mal werde ich mir aber bestimmt was gegen Übelkeit mitnehmen, zum Glück war es nicht sooo arg schlimm.

      Der Araber xD Der Typ hat sogar seinen ganzen Müll einfach auf den Boden geworfen, schrecklich der Mann >_<

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  3. Achso, hm ja empfehlen kann ich auf jeden Fall zur Vorbeugung Superpep (Kaugummis) und Ratiopharm Reisetabletten wenn einem schon übel ist ^_^.

    Den Typen kann ich mir irgendwie gut vorstellen, dass du dem überhaupt noch geantwortet hast.. ^_~ Nett von dir.

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  4. Ich finde es echt interessant, dass du es so genau schilderst! Bin echt schon gespannt auf deine nächsten Posts. ;)

    Wenn ich das so lese, kann ich echt froh sein, einen Direktflug zu haben. Jaja, ich bin manchmal ein verwöhntes Kind. XD

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    1. Ich hatte so etwas bedenken, dass es zu lang und langweilig wird, aber wenn es euch gefällt ist es ja gut :D

      Ich würde das nächste Mal auch gerne einen Direktflug nehmen, wenn es bezahlbar ist ;)

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  5. Wir sind letztes Jahr nnon-stop von Frankfurt am Main nach Narita geflogen. Es waren "nur" knapp 12 Stunden. Bei der Landung wurde mir so schlecht ich kanns kaum beschreiben. Wir waren mit Abstand die letzten (bis auf das Personal) die den Flieger verließen. Vorher ging nix bei mir.
    Als ich dann aber die ersten japanischen Schilder sah und alle nur japanisch redeten, war mein Ausfall vergessen. Ich war einfach happy :3

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