Film-Review: Ansatsu Kyoushitsu

暗殺教室
[Ansatsu Kyoushitsu ~ Assassination Classroom]

Die Welt steht vor einem Rätsel; irgendetwas hat den Mond zerstört, so dass dieser nur noch die Form einer Sichel hat. Bald stellt sich heraus, dass der Übeltäter dies auch mit der Erde vorhat. Ein gelbes, alienähnliches Tentakelmonster mit Smiley-Gesicht bedroht die Erde und kündigt an, dass es den Erdbewohnern eine Frist von einem Jahr gibt um es aufzuhalten. Dabei stellt es eine ungewöhnliche Forderung: es möchte Lehrer werden und zwar von einer der schlechtesten Schulklassen ganz Japans. Bei der Klasse handelt es sich um die Klasse 3E der Kunugigaoka-Mittelschule, eine Klasse voller Schülern, die im normalen Schulunterricht nicht mitgekommen sind oder aus anderen Gründen dorthin strafversetzt wurden. 
Da die Regierung dies als eine Chance sieht um das Monster zu überwachen und es umzubringen, willigt sie ein. Die Schüler bekommen nun also einen neuen Lehrer und gleichzeitig die Aufgabe, die Welt zu retten. Denn sie werden dazu angehalten, ihren Lehrer um die Ecke zu bringen, damit dieser die Erde nicht zerstört. Dafür erhalten sie spezielle Waffen und allerhand Hilfestellungen, auch von ihrem neuen, ungewöhnlichen Klassenlehrer. Die Schüler taufen ihn schließlich auf den Namen "Koro-Sensei" (Koro von korosu = töten/"korosenai Sensei") und durchleben den wohl ungewöhnlichsten Unterricht ihres Lebens. Denn neben Mathematikunterricht, Japanisch und Erdkunde stehen auch viele Lehrstunden auf dem Stundenplan, in denen sie trainieren, wie sie ihren neuen Klassenlehrer umbringen können - was gar nicht so einfach ist, denn der gelbgesichtige, gewiefte Koro-Sensei bewegt sich mit 20-facher Schallgeschwindigkeit. 

Ansatsu Kyoushitsu ist in Japan zurzeit in aller Munde. Die mittlerweile schon 13-bändige Mangareihe erscheint seit 2012 und erfreut sich großer Beliebtheit bei Jung und Alt. Natürlich verwundert es da nicht, dass neben der seit Januar laufenden Animeserie seit letztem Wochenende auch ein Realfilm in den Kinos zu sehen ist. Und als mittlerweile großer Fan des Animes habe ich ihn mir gleich im Kino angeschaut!

Nagisa Shiota, einer der Hauptcharaktere, wird von Yamada Ryosuke dargestellt. Ich konnte mir Yamada als Nagisa zunächst nicht so wirklich vorstellen, aber jetzt wo ich den Film gesehen habe muss ich sagen, dass er seine Sache doch wirklich gut gemacht hat. Er ist für mich nicht gerade der beste Schauspieler, aber mir ist jetzt keine Stelle wirklich negativ aufgefallen und er hat mich daher positiv überrascht. 
Als Karasuma-Sensei, ein weiterer Lehrer der E-Klasse, wurde Shiina Kippei verpflichtet. Ich konnte ihn einige Zeit lang in keiner Rolle mehr wirklich ernst nehmen, seit ich ihn in Nazotoki wa Dinner no ato de gesehen hatte, aber die Rolle als Karasuma-Sensei hat das endlich wieder relativiert. Ich mochte ihn auch im Film sehr gerne und man merkte hier sogar noch mehr, dass ihm die Schüler wichtig sind und er Koro-Sensei irgendwo tief drinnen doch eigentlich ganz gut leiden kann, was man vor allem am Ende gemerkt hat.
Irina-Sensei wird von der gebürtigen Koreanerin Gang Ji Yeong gespielt und hat mich auch sehr überzeugt. Sie wirkte wie gerade aus dem Manga gezogen, benahm sich genauso und sah "Bitch-Sensei" wirklich unglaublich ähnlich.

Last but not Least - Koro-Sensei himself? Nun, daraus wurde ein großes Geheimnis gemacht. Natürlich wurde er im Film animiert (und das wirklich gut), aber es wurde verschwiegen, wer ihn im Film synchronisieren wird. Gute Ohren ahnten es jedoch schon seit dem ersten Teaser und behielten am Ende recht: Ninomiya Kazunari wurde als Koro-Sensei's Seiyuu verpflichtet und macht seine Sache wunderbar! Ich musste am Anfang wirklich um die zehn Mal den Trailer laufen lassen, bis ich mir sicher war (und das sage ich als riesiger Nino-Fan), aber Nino imitiert das wunderbar ulkige Lachen von Koro-Sensei aus der Animeversion so gut, dass ich wirklich erst dachte, der Seiyuu wäre der Gleiche wie im Anime. Hut ab! Gerade mein Lieblingssatz von Koro-Sensei ("Koroseru to ii desu ne... Sotsugyou made ni.") hört sich bei ihm einfach nur toll an. Die Bombe platzte übrigens erst einen Tag vor der Premiere am Samstag, an der Nino plötzlich neben den anderen Schauspielern auf der Bühne stand, die (angeblich) selbst keine Ahnung davon gehabt hatten. Auch im Abspann des Films wird Nino's Name sehr... besonders genannt ;) Er synchronisiert ihn auf jedenfall wunderbar und sollte wirklich öfter als Seiyuu arbeiten (auch wenn Nino immer ganz bescheiden meint, dass er darin eigentlich nicht gut und ja kein Profi ist).
Auch die anderen Schauspieler waren alle in Ordnung. Ein paar der anderen Schüler waren jetzt keine so überzeugenden Schauspieler, aber es waren meistens nur Charaktere die eh nur einen Satz hatten, von daher war auch das nicht sonderlich negativ.

Inwiefern die Story verändert wurde kann ich nicht genau sagen. Ich bin auf dem aktuellen Stand des Animes, da ich diesen jede Woche schaue, im Manga bin ich aber noch nicht sonderlich weit. Ein paar Abfolgen wurden vertauscht und andere Dinge natürlich gestrichen, aber ansonsten habe ich viele Szenen aus den ersten Folgen wieder erkannt. Ich hatte mich gefragt, wie der Film wohl enden würde, da der Manga ja noch läuft, aber das haben sie sehr gut gelöst. Ob diese Art des Endes aber auch so im Manga vorkam, weiß ich nicht - ich werde es hoffentlich die nächsten Wochen herausfinden, wenn ich endlich mal etwas im Manga aufgeholt habe ;) Eine doofe kleine Liebesstory mit Nagisa wurde eingebaut, die so denke ich nicht im Manga vorkommt, dass wirkte absolut unnötig, zum Glück nahm sie nicht viel Raum ein.

Die Spezialeffekte fand ich sehr gut, gerade Koro-Sensei war schön animiert, was laut Abspann offenbar ein koreanisches Studio übernommen hat. Ab und zu wirkten ein paar Szenen etwas lahm (zum Beispiel das Schießen mit der speziellen BB-Munition auf Koro-Sensei, es sah eher aus als würden sie mit Wasserspritzpistolen auf ihn schießen), aber das anders darzustellen ist wahrscheinlich schwierig. 
Eine Stelle fiel mir etwas auf, wo man wirklich merkte, dass der Sprung von Karuma wahrscheinlich vor einem Green-Screen aufgenommen wurde, weil der Sprung so absolut unnatürlich aussah, aber wir wollen ja nicht pingelig sein.
Der Soundtrack hat mir auch sehr gut gefallen und passte immer zur Stimmung, ich freue mich schon wenn dieser veröffentlicht wird. Titelsong ist übrigens "KoroSensations" von Hey! Say! JUMP.

Fazit: Ansatsu Kyoushitsu hat mir wirklich gut gefallen! Ich musste oft lachen und schmunzeln und Koro-Sensei alleine treibt mir ja schon immer ein Grinsen ins Gesicht wenn ich ihn nur sehe. Manga- und Animeverfilmungen haben ja anscheinend bei einigen Animefans einen eher schlechten Ruf, aber da ich sowieso der Dorama- und Realfilmmensch bin, fand ich den Film toll und denke, man hätte ihn nicht besser machen können. Soweit vielleicht zur Beruhigung für die Manga- und  Animeverfechter. Ich bin aber wie gesagt was die Story angeht noch nicht auf dem Laufenden.
Das Ende hat mich sehr überrascht und ich war wirklich froh das es so endete, was sich kurz vor dem Twist abzeichnete wäre einfach zu traurig gewesen, so kann man Koro-Sensei einfach nicht sterben lassen ;) Übrigens wäre durchaus Potenzial vorhanden für einen zweiten Teil und die DVD wird auf auf jeden Fall gekauft wenn sie erschienen ist. Also ich könnte mir den Film gleich nochmal anschauen!