Kanji - Faszinierende Schriftzeichen oder Ausgeburten Eurer schlimmsten Albträume?...
漢字
かんじ
かんじ
Mit Kanji - den aus China übernommenen japanischen Schriftzeichen - muss sich jeder der japanisch lernt früher oder später einmal herum schlagen. Manche lieben sie, manche hassen sie.
Heute möchte ich einfach mal versuchen, ein bisschen zu erzählen, wie ich Kanji lerne. Vielleicht findet ihr darunter ja auch eine Methode, wie ihr am Besten lernen könnt. Ich selbst fühle mich immer noch als Anfänger und würde mich noch lange nicht als fortgeschritten bezeichnen, aber ich hoffe, anderen Japanisch-Lernenden damit vielleicht ein paar Ideen zum Lernen geben zu können.
Zuallererst das Wichtigste: Man sollte Kanji jeden Tag üben. Ich bin normalerweise sehr diszipliniert was das angeht und lerne wirklich jeden Tag, aber ich merke es sofort, wenn ich einmal weniger gemacht habe. Dann stocken einige Kanji nämlich am nächsten Tag und wollen mir nicht mehr so recht einfallen. Daher ist es wichtig, wirklich regelmäßig Kanji zu lernen, und zwar das Schreiben und das Lesen zu üben.
Ich benutze zum Schreiben ein kariertes DIN A4 Schulheft. Immer wenn ich ein neues Kanji lerne, schreibe ich es groß mit Filzstift auf den weißen Rand und nummeriere mir die Strichreihenfolge. Dann schreibe ich auch noch die Lesungen darunter. Und dann schreibe ich das Kanji jeden Abend ein paar mal und murmle dabei immer die Lesung vor mir her.
Manchmal nehme ich auch spezielles Kanji-Papier zum Schreiben. Das könnt ihr euch hier selbst zusammenstellen: KLICK
Dann benutze ich noch ein kleines weißes DIN A5 Heft, in das ich alle Kanji eintrage, die ich bisher gelernt habe. Immer, wenn ich zum Beispiel eine neue Lesung lerne, trage ich es zum entsprechenden Kanji dazu. Das finde ich sehr praktisch, da man dort wirklich nur die Kanji drinnen hat, die man schon kann. Wenn man dann ein Kanji sieht und denkt "Warte, dass kenne ich doch..." kann man schnell nachschlagen. ON-Lesungen schreibe ich dabei übrigens immer in blau und kun-Lesungen in rot und habe auch gemerkt, dass das den Lerneffekt noch verstärkt.
Dann benutze ich ein Vokabelprogramm, dass mir die Kanji jeden Tag automatisch abfragt, wenn ich den PC anschalte. Es heißt Phase 6 und darüber möchte ich auch noch einmal ein ausführlicheres Review schreiben. Es ist ein schönes kleines Programm, dass immer automatisch die "Kärtchen" durchmischt und abfragt. Ich trage immer die neuen Kanji, ihre Hauptbedeutung und die Lesungen ein und lerne so immer alles zusammen.
Außerdem lerne ich gerne mit Kanji-Flashcards. Am liebsten nehme ich die von White Rabbit Press, da ich sie einfach klasse aufgebaut finde. Man findet nicht nur das Kanji auf der Karte sondern auch einige Beispiele, die Strichreihenfolge, die Lesungen, die Bedeutung und sogar einige Kanji, die sich zum verwechseln ähnlich sehen. Das finde ich einfach total praktisch. Es gibt verschiedene Kästen mit verschieden schwierigen Kanji, ich habe bisher nur den ersten.
Was ich auch sehr gerne mache und eine tolle Lernhilfe finde, sind Kanji-Kreuzworträtsel! Dabei ist auch für den Anfänger schon etwas dabei. Sie funktionieren wie ganz normale Kreuzworträtsel in die senkrecht und waagerecht die Wörter eingetragen werden. Dabei kann man nicht nur sehr gut seine Kanji-Kenntnisse vertiefen, sondern auch viele neue Kanji lernen. Auch um die Logik hinter manchen Kanji zu verstehen finde ich die Kreuzworträtsel sehr praktisch. Zum Beispiel, dass man die Bedeutung "Zwilling" ganz einfach erhält, indem man 二 (Zwei) vor 子(Kind) setzt. Kanji-Kreuzworträtsel findet ihr zum Beispiel auf dieser tollen Seite: KLICK
Eine weitere schöne Methode ist das Übersetzen von Liedtexten. Natürlich muss man dafür schon etwas mehr japanisch können, aber auch dabei lernt man viele neue Kanji, wenn man die unbekannten Kanji suchen und nachschlagen muss und so gleich ihre Bedeutung kennen lernt. Zum Nachschlagen nehme ich gerne das "Japanisch-Deutsche Zeichenwörterbuch" von Hadamitzky oder diese tolle Furigana-Seite: KLICK
Zuletzt noch eine Methode, die ich erst gestern entdeckt habe, aber auch ziemlich interessant finde: Sie nennt sich 333-Kanji-an-einem-Tag. Dass das nicht möglich ist dürfte einem schon der gesunde Menschenverstand verraten, aber ich finde es dennoch ziemlich interessant; das ganze baut darauf auf, dass man immer ein DIN A4Blatt hat, auf dem jedes Mal 6 sich sehr ähnlich sehende Kanji plus ihren Lesungen abgebildet sind. Der Trick ist, dass man so gleich Kanji zusammen lernt, die sich ähnlich sehen. Da ich wie gesagt erst gestern davon gelesen und mir gleich mal einige Blätter ausgedruckt habe, kann ich noch nicht sagen, ob diese Methode wirklich etwas taugt. Aber die Idee finde ich jedenfalls ziemlich interessant, da man so gleich lernt, welche Kanji sich ähnlich sehen und dadurch vielleicht die Verwechslungsgefahr auf Dauer kleiner wird. Ich werde es auf jeden Fall einmal ausprobieren und evtl. über das Ergebnis berichten! Anschauen könnt ihr euch das Ganze HIER.
Hi, super schöner Artikel. Ich bin auch immer mal wieder dabei mein Japanisch zu verbessern. Ich habe 2 Jahre lang in einem Abendkurs Japainsch gelernt. Der Kurs ist leider mangels Teilnehmer eingestellt wurden, als wir gerade mit den Kanji anfingen. Die Kanji haben mich jedoch immer sehr fasziniert, deshalb versuche ich für mich etwas weiter zu machen.
AntwortenLöschenWas ich cool fand: Ich habe mir aus Japan einige Kinderbücher mitgebracht. Bei diesen Kinderbüchern sind die Kanji mit Hiragana überschrieben, denn die japanischen Kinder können es ansonsten auch nicht lesen. Das finde ich super zum lernen.
Ausserdem versuche ich immer mit der Birkenbihl-Methode zu arbeiten. Das ist anfangs zwar etwas mühsam, bringt aber brutal viel.
Liebe Grüsse und schreibe weiter so tolle Artikel.
Dankeschön für die vielen Tipps, werde sicher die ein oder andere Methode ausprobieren, bin noch ganz am Anfang :)
AntwortenLöschenHuhu :) Ich habe deinen Post in einem meiner Posts verlinkt, falls es dir was ausmacht sag bescheid und ich entferne es :)
Löschenhttp://drama-time.blogspot.com/2012/02/lesenswert-uber-korea-flower-bloys.html