Konzert-Report: Flumpool - Just my Broken'Roll Tour ~ Live in Osaka

Heute war es soweit: Es sollte das erste Mal in Japan auf ein Konzert gehen. Ich hatte nämlich ein Ticket für das Osaka-Konzert meiner zweitliebsten Band, Flumpool, ergattert. Gekauft hatte ich das Ticket wie es ganz praktisch in Japan möglich ist in einem Konbini. Ich hatte erst ein wenig überlegt ob ich hingehen sollte oder nicht, da ich noch auf ein Ticket zum Amuse-Neujahreskonzert hoffe, aber da ich schon kein Ticket für ein Arashi-Konzert bekommen hatte wollte ich wenigstens meine vielleicht ebenfalls einzige sichere Chance nutzen, Flumpool zu sehen. 
Ich war den ganzen Tag schon unglaublich nervös. Einerseits weil ich zum ersten Mal alleine und dann auch noch in Japan auf ein Konzert gehen würde. Andererseits natürlich weil ich es kaum erwarten konnte, Flumpool und vor allem meinen Liebling Ryuta live zu sehen.


Eine halbe Stunde mit dem Zug dauerte es, dann war ich in Osaka angekommen. Das Konzert fand an der Osaka Gakuin Daigaku statt, einer Universität. Dort findet an diesem Wochenende ein Campus-Fest statt und in der Turnhalle der Uni spielte eben Flumpool. 
Nachdem ich mich zur Turnhalle durchgefragt und diese schnell gefunden hatte, schaute ich mir den Fanartikel-Stand an. Die Sachen waren allerdings nicht sehr interessant und so kaufte ich mir nur ein Handtuch, dass man auf Konzerten hier unbedingt braucht.
Ich war natürlich die einzige Ausländerin und dazu noch alleine unterwegs, erntete also wie so oft neugierige Blicke. Ich verzog mich, da es noch etwas Zeit bis zum Einlass war, auf eine Mauer in der Nähe und packte meine neue Errungenschaft names Handtuch aus.
Irgendwann war dann endlich der Einlass und ich stapfte einfach den Leuten zum Eingang nach - meine Tendenz hier in Japan ist ohnehin mit Pokerface alles anderen Leuten einfach nachzumachen, die wissen schon was sie tun^^
Punkt Vier Uhr setzte sich die Schlange dann in Bewegung und es ging nach drinnen. Mein Platz war nicht sonderlich gut, was eben daran lag das ich nur eines der Resttickets erhalten hatte die im Konbini verkauft worden waren, daher musste ich mit dem hinteren Block vorlieb nehmen. Es sollte noch eine dreiviertel Stunde dauern bis das Konzert anfangen sollte und ich ärgerte mich bereits jetzt, dass ich nichts zu Trinken mitgebracht hatte. Bei Konzerten wird mir ohnehin immer schnell schwindelig, weil ich immer zu wenig davor trinke, daher hätte mir eine Wasserflasche wirklich gut getan.
Die Halle füllte sich und ich fragte mich, ob sie wohl ausverkauft war. Tatsächlich waren kurz vor Beginn fast alle Plätze belegt, nur zwei Sitze vor mir waren noch frei. Ich war noch voller Hoffnung, allerdings setzte sich dann kurz vor Anfang ein Typ auf den Sitz vor mir. Wie immer bei Konzerten hatte ich dieses wundervolle Glück, dass er nicht nur einen Kopf größer war als ich sondern - wie sich erst später herausstellen sollte - auch noch der absolute Fanboy war, der das ganze Konzert über wild hüpfend und schreiend verwunderte Blicke auf sich ziehen würde...

Es war jetzt kurz nach Fünf und das Konzert sollte nun eigentlich beginnen. Ich war unglaublich aufgeregt denn ich mag Flumpool wirklich super gerne. Und da ging endlich das Licht aus. 
Die Bühne war mit einem Vorhang verhängt und wie bei einem Schattenspiel konnte man nun durch die Beleuchtung sehen das die Jungs auf der Bühne standen und begannen, die ersten Takte zu spielen. Das war wirklich toll gemacht. Und endlich fiel der Vorhang. 
Das erste Lied an diesem Abend war Kakusei Identity. Es ist wirklich lustig, aber alle Fans wussten sofort wie sie im Takt der Musik die Arme bewegen mussten - es gibt wohl irgendein geheimes japanisches Konzertabkommen das ich nicht kenne, aber ich machte einfach mit^^
An die genaue Reihenfolge der Songs kann ich mich schon nicht mehr erinnern, viel zu sehr war ich hin und weg vom tollen Live-Spiel der vier Jungs aus Osaka. Ryuta singt live wirklich unglaublich klasse und gehört zu den Sängern, die live sogar besser klingen als aufgenommen. Vor allem die Balladen klangen so unglaublich emotional, dass ich öfters Gänsehaut hatte und als die ersten Klänge von Hana ni nare ertönten hatte ich schließlich Tränen in den Augen. Weitere Songs die gespielt wurden, waren unter anderem Asu e no Sanka, Believers High, Over the Rain, Hoshi ni negai wo, two of us und Ii janai. Auch ein paar "Mitmach"-Songs gab es und bei Ii janai schwangen alle ihre Handtücher in der Luft zum Takt - deswegen hatte ich es auch gekauft ;)

Auch einen MC-Teil gab es, den ich aber leider nicht sehr gut verstanden habe. Einerseits war die Akustik in der Halle wirklich schlecht und mir taten bald die Ohren weh - andererseits ist mein Japanisch für solche Dinge einfach oft immernoch nicht gut genug und auch Osaka-ben tat sein übriges. Sehr süß fand ich allerdings die Stelle, an der Ryuta kurz innehielt und überlegte was er noch sagen wollte, dann von draußen auf dem Campus-Gelände laut Musik ertönte und er herzhaft lachen musste. Kazuki wurde von ihm außerdem auf die Schippe genommen wegen der Diät, die er über einige Monate durchgezogen hat - zum Trost bekam er dann immerhin einen Dougnut^^

Das Konzert war eher ein Mini-Konzert und ging ein bisschen weniger als eineinhalb Stunden. Ich hätte natürlich gerne noch mehr gehört, allerdings taten mir die Ohren, Beine und Arme weh, aber das muss ja so sein ;) Die Jungs verabschiedeten sich, warfen noch ein paar Gitarren-Piks in die Menge (die ich nicht mal versuchen konnte zu fangen weil ich so weit hinten stand) und gingen dann von der Bühne. Danach gingen alle Leute schön geordnet nach draußen und nach Hause.

Ich war danach unglaublich froh und glücklich - und bin es natürlich immer noch, immerhin bin ich erst vor drei Stunden nach Hause gekommen und wollte gleich den Bericht schreiben solange noch alles frisch ist. Das Handtuch habe ich immer noch umhängen. Ich finde das besondere Gefühl immer wieder toll, zu wissen, dass man die Menschen, die man sonst nur aus Videos und den Songs auf dem MP3 Player kennt, endlich live und in Farbe vor sich gesehen hat.
Ryuta live zu sehen war einfach nur toll, auch wenn mein Platz leider nicht so super war - hätte ich weiter vorne gesessen hätte er mich als einzige Blonde ganz bestimmt bemerkt, aber man kann ja nicht alles haben ;)

Ich hoffe sehr das ich nochmal auf eines ihrer richtig großen Konzerte gehen kann, denn jetzt habe ich - wie das nach einem Konzert sein sollte - Blut geleckt und möchte unbedingt noch einmal live dabei sein! Ich hoffe das die vier vielleicht nächstes Jahr solange ich noch in Japan bin nochmal eine Konzerttour haben, die einen offenen Verkauf hat - die nächste Tour im Winter ist leider Fanclub-only :( 
Ich hatte auf jedenfall einen wundervollen Abend, meine Ohren klingeln, mir tut alles weh und ich bin todmüde, aber glücklich und träumen werde ich heute Nacht bestimmt super ♥