Album-Review: Arashi - The Digitalian

Da ich ja zurzeit einfach in einen CD-Laden spazieren kann und neue Alben bereits an ihrem Erscheinungstag (oder wie in diesem Fall, bereits einen Tag zuvor) kaufen kann, gibt es heute seit Ewigkeiten einmal wieder ein Album-Review von mir. Ich wollte das Review bereits vor zwei Tagen schreiben, aber da - so viel kann ich schon verraten - meine Meinung über dieses neue Arashi-Album nicht gerade positiv ist, habe ich erst noch zwei Tage verstreichen lassen und über einige Songs noch einmal nachgedacht. Hier aber nun meine Meinung zum neuen Album von Arashi.



   Trackliste:   
  1. Zero-G
  2. Wonderful
  3. Tell me why
  4. Asterisk
  5. Imaging Crazy (Vocal: Ohno Satoshi)
  6. GUTS!
  7. Disco Star (Vocal: Aiba Masaki)
  8. 誰も知らない
  9. TRAP
  10. STAY GOLD (Vocal: Matsumoto Jun)
  11. Bittersweet
  12. メリークリスマス (Vocal: Ninomiya Kazunari)
  13. キミの夢を見ていた
  14. One Step
  15. Hey Yeah! (Vocal: Sakurai Sho)
  16. Hope in the darkness
  17. Take off!!!!!
1) Zero-G
Zero-G war der erste Song den man vom neuen Album zu hören bekam. Zu ihm gibt es auch ein PV.
Was soll ich sagen - den Refrain liebe ich wirklich weil er einfach sofort ins Ohr geht und auch echtes Ohrwurmpotenzial hat, aber der Rest des Songs passt wie ich finde irgendwie nicht zum Refrain. An manches Stellen hört es sich fast an als hätte man zwei verschiedene Songs in einen gemischt. Trotzdem mag ich den Song eigentlich wirklich gerne, allerdings mehr oder weniger nur wegen des Refrains und seines "Shake your body!"-Teils.

2) Wonderful
Ehrlich gesagt weiß ich nicht was ich von diesem Song halten soll. Schon als ich die Lyrics im Booklet gelesen habe schwahnte mir Böses. Der Song besteht eigentlich mehr oder weniger nur aus Bruchstücken der Englischen Sprache die irgendwie wahllos zusammengesetzt wurden und sowas von keinen Sinn ergeben. Ich höre jetzt schon lange genug J-Pop so das ich durchaus einiges kenne und gewöhnt bin, aber vielleicht bin ich bei Arashi da einfach strenger als bei anderen. Jedenfalls ist der Song absolut nicht mein Fall da man nicht den geringsten Sinn darin erkennen kann und wenn ich nochmal so was hören muss wie "She's gotta koi no Motion nageru Hello na Action" oder "Tada Take my hand nandemo Love Trip saki ni Mystery" werde ich echt sauer.

3) Tell me why
Der erste ruhigere Song auf diesem Album und damit steht er eigentlich mehr oder weniger alleine da. Bereits als die ersten Töne erklangen war ich, immer noch von Wonderful geschockt, schon etwas beruhigter, da Arashi für mich vor allem Songs wie Tell me why ausmachen. Der Song besteht aus ruhigen Klängen mit ein wenig Elektro-Pop Musik unterlegt. Außerdem hört man öfter Kanons oder leise Hintergrundgesänge was mir sehr gut gefällt. Besonderer Bonus: ein richtig cooler, langer SakuRap wie wir in schon lange nicht mehr hatten. Der erste Song des Albums der mich überzeugt hat.

4) Asterisk
"Oh je", dachte ich nur wieder, als ich während des Hörens von Tell me why die Seite des Booklets umschlug und die Lyriks von Asterisk las. Denn hier wird genau das fortgeführt, das bei Wonderful schon angefangen wurde - unverständliches Englisch-Japanisch Gemische. Allerdings ist es nicht ganz so schlimm wie bei Wonderful sondern etwas erträglicher - das Schlimmste ist definitiv "Supernova Ooki naru World Take off shite".
Asterisk ist wieder ein Song voller Autotune, digitalen Klängen und Elektromusik, also leider genau das was überhaupt nicht meine typische Musik ist. Der Song erinnert mich erschreckenderweise an irgendeinen Song von Akanishi Jin. Allerdings gefällt er mir doch um einiges besser als Wonderful. Der Song erinnert mich etwas an Songs wie Monokuro. Außerdem gibt es wieder SakuRap, was mich mehr oder weniger immer versöhnlich stimmt.

5) Imaging Crazy (Vocal: Ohno Satoshi)
Hier kommt nun also der erste Solo-Song des Albums und ich ahnte schon wieder Böses. Leider bestätigten sich meine Zweifel - von allen Solos die ich von Ohno kenne, mag ich dieses hier am wenigsten. Der Teil des Songs der mir am Besten gefällt ist mal wieder der Refrain, weil er eine interessante Melodie hat. Leider musste man auch hier wieder Autotune einbauen was bei Ohno's Stimme schon fast traurig ist weil er sich eigentlich so toll anhört und Autotune das absolut nicht rauskommen lässt. Wirklich schade.

6) GUTS!
Der nächste Song ist der erste "sichere" Song, da es sich bei Guts um die erste Single des Albums handelt, man sie also schon vorher kannte. 
Ich mag Guts wirklich super gerne. Ich liebe den Refrain und die ganzen Lyriks des Songs, außerdem hat er eine tolle mitreissende Melodie. 
Guts war der Theme-Song zu Nino's Drama Yowakutemo Katemasu.

7) Disco Star (Vocal: Aiba Masaki)
Bei Disco Star handelt es sich um Aiba's Solo des Albums. Wie bei den meisten Songs zuvor handelt es sich auch hier um Elektro-Pop mit vielen englischen Stellen. Über die Stelle "Snoppu na People ja irarenai" musste ich wirklich lachen, abgesehen davon ist der Song leider eher so lala und führt die eher negative Meinung zu The Digitalian fort.

8) 誰も知らない
Dare mo shiranai
Die nächste Single die es natürlich auf das Album geschafft hat. Auch Dare mo shiranai gefällt mir unglaublich gut. Sie hat etwas düsteres und mysteriöses an sich, unter anderem auch deshalb, weil sie der Theme-Song zu Ohno's Drama Shinigami-kun war. Ein wirklich toller Song.

9) TRAP
Bei den ersten Klängen des Songs hätte ich schon wieder die Hände über dem Kopf zusammenschlagen können. Genau solch einen Song hätten auch die typischen Verdächtigen herausbringen können, die in Amerika Elektrop-Pop und Party-Musik veröffentlichen. TRAP gefällt mir wirklich überhaupt nicht. Der Gesang ist unglaublich abgehackt, was hier natürlich als Stilmittel dient, aber es gefällt mir eben auf diese Weise absolut nicht und ich werde das Lied wohl nie mehr anhören.

10) STAY GOLD (Vocal: Matsumoto Jun)
STAY GOLD gesellt sich zu seinen Vorgängern wie Wonderful oder TRAP. MatsuJun und seine Solos waren ja noch nie wirklich meine Freunde, aber das schießt mal wieder den Vogel ab. Das Autotune ist kaum zu ertragen und die lieblos zusammengeschusterte Elektro-Mucke im Hintergrund macht es auch nicht besser. Ein weiterer Song der in meinen MatsuJun Order wandert und den ich wohl nie wieder freiwillig hören werde. Sorry Jun.

11)  Bittersweet
Meine Ohren konnten sich mit Bittersweet wieder etwas erholen, denn hier haben wir eine weitere Single. Bittersweet ist zwar nicht unbedingt meine Lieblingssingle des Jahres, aber ich mag sie, hatte vor einiger Zeit mal eine richtige Ohrwurm-Phase und mag vor allem den Anfang und das Ende des Songs.

12) メリークリスマス (Vocal: Ninomiya Kazunari)
Merry Christmas
Ich betete zuvor, dass wenigstens Nino meine Laune über das Album mit seinem Solo heben würde - und zum Glück war es auch so. Auch Nino hat bessere Solos, aber im Gegensatz zu anderen Werken auf diesem Album sticht Merry Christmas unglaublich heraus und schon bei den ersten Klängen atmete ich erleichtert aus. Kein Autotune, kein Elektroblödsinn sondern einfach nur Nino mit einem weiteren seiner unglaublich süß-kitschigen Songs, genauso wie ich es mag. Ich liebe Weihnachtslieder und mochte schon Nino's Winter Song, daher gefällt mir auch dieses Lied wieder sehr und ist mein Lieblingssolo von The Digitalian. Er hätte sich zwar einen etwas ausgefalleneren Titel ausdenken können, aber wir wollen mal nicht kleinlich sein.

13) キミの夢を見ていた
Kimi no Yume wo miteita
Als ich die Seite des Booklets aufschlug war ich schon wieder beruhigt, weil mir kaum Englisch ins Auge stach. Der Song ist auch eher ruhig und wieder eher auf der Arashi-typischen Schiene. Zwar nicht gerade mein Liebling des Albums, aber bei weitem besser als das was es bisher zu hören gab.

14) One Step
Ja, Ja, Ja - endlich! Das dachte ich mir jedenfalls wieder beim Beginn des Songs. Schöne Klänge, eine schöne Melodie, Geigen und Bläser - und vor allem schöne Lyriks. 
One Step ist definitiv mein Liebling des Albums. Ich liebe den Refrain und er erinnert mich an einige vergangene Arashi-Songs, die einfach Mut machen wenn man sie hört und das Lied hört sich live bestimmt auch toll an. Na also, es geht doch.

15) Hey Yeah! (Vocal: Sakurai Sho)
Der nächste Song ist Sho's Solo. Ich mag ja eher seine Hip-Hop Solo's, dieses reiht sich aber eher in die "Los, lasst uns alle tanzen"-Reihe ein. Einfach zu wenig Rap und klingt teilweise nach einem Gospel-Song, den man etwas zu schnell aufgenommen hat... Nein Sho, dass ging schonmal besser.

16) Hope in the Darkness
Auch auf diesen Song setzte ich wieder meine ganze Hoffnung, meine Meinung zu diesem Album etwas nach oben zu schrauben. Und ja, er hat es geschafft. Ich liebe das Intro, die Melodie und die Art, wie die Jungs hier singen. Die Lyriks sind ebenfalls toll. Das "Wohohoho~" gefällt mir einfach nur unglaublich gut und ich mag Hope in the Darkness daher fast genauso gerne wie One Step. Nur einmal mischt sich etwas Elektro ein, aber das ist in diesem Fall in Ordnung.

17) Take off!!!!!
Ich hatte ja wirklich gehofft, dass es auf diesem Album wieder einen Song wie Sketch (Arashi's Song an die Fans zu ihrem fünfjährigen Bestehen) oder 5x10 (ihr Song zu ihrem zehnjährigen Jubiläum) geben würde und setzte alle meine Hoffnungen auf den letzten Song, Take off, immerhin sind Arashi in diesem Jahr seit 15 Jahren zusammen und den Song gibt es nur auf der Regular Edition des Albums. Leider, leider war es nicht so. Sho hat den Song zwar geschrieben und er hört sich ganz lustig an, ist aber leider kein Jubiläumssong. Allerdings liebe ich den Teil "My fellow Arashians". Arashians ist der Name, mit dem sich Arashi-Fans bezeichnen, daher fand ich es einfach nur lustig das Sho ihn in diesen Song eingebaut hat. Das er ein Tribut an die Fans ist glaube ich zwar weniger (ich denke eher es ist ein Wortspiel mit Arashi und Digitalian), aber ich fand es trotzdem lustig.

Fazit: Tja, soviel zu meiner Meinung über die einzelnen Songs des Albums. Was soll ich sagen - wie vor jedem neuen jährlichen Arashi-Album war ich unglaublich gespannt, immerhin sind Arashi meine Lieblingsgruppe. Vielleicht ist auch genau diese Erwartungshaltung zuviel gewesen - denn The Digitalian hat mich, wie man ja schon lesen konnte, wirklich enttäuscht. Ich wusste bereits vorher, dass es niemals an Love heranreichen würde. Love liebe ich einfach abgöttich und höre es sehr oft und da ich absolut kein Fan von digitaler Musik mit Elektro-Sound bin, wusste ich schon vorher, dass The Digitalian meinen Geschmack wohl leider eher nicht treffen wird. So war es nun auch. 
Vielleicht bin ich, gerade weil ich Arashi so mag, sehr streng was neue Alben und Songs angeht. Ich gehöre zu den Fans die auch durchaus mal sagen, wenn Arashi etwas herausbringt das nicht so super ist - manche müssen ja alles in den Himmel loben und das vertrete ich absolut nicht. 
Daher fällt mein Fazit eher negativ aus. Nach dem ersten Hören war ich wirklich richtig enttäuscht, jetzt nach dem zweiten Mal hören mag ich einige Songs doch lieber als beim ersten Mal. Trotzdem muss ich sagen, dass etwa die Hälfte des Albums für mich Top, die andere Flop ist - zu viel Englisch, zu viel Autotune, zu viel lieblose Lyriks. Wer auf diese Art von Musik steht, dem gefällt das Album vielleicht besser, aber ich bin ehrlich und kann hier nichts schönreden - meinen Geschmack trifft The Digitalian leider nur zu 50% und das finde ich für ein Arashi-Album schon etwas traurig. 
Aber ich hoffe auf baldige Besserung, denn viel zu sehr mag ich die Jungs und ihre Musik - und das nächste Album kommt bestimmt ;)

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