Loslassen.

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Die Zahl auf meinem Countdown-Ticker für Japan schrumpft immer mehr und so langsam wird auch mein Gefühlschaos immer größer. Wie wird es sein, frage ich mich, zum ersten Mal alleine von Zuhause weg zu sein? Was werde ich erleben? Wird alles gut gehen? Werde ich etwas vermissen?
Ich beobachte mich in letzter Zeit oft selbst und wie ich auf die schrumpfenden Tage und Zeit reagiere. Mir ist aufgefallen das ich in den letzten Tage anfange, mich irgendwie ein wenig an Deutschland zu klammern. Es hört sich vielleicht seltsam an, aber es ist so. Ich höre ab und an deutsche Musik, was ich vorher nie gemacht habe und schaue deutsche Serien. Esse deutsches Essen. Und das ganz unbewusst, so als würde mir mein Unterbewusstsein sagen: "Koste es nochmal aus, solange du noch hier bist!"
Ich müsste eigentlich auch noch ein paar Sachen planen und klären. Aber irgendwie tue ich es nicht wirklich. Ich gehe dafür in letzter Zeit lieber sehr oft mit meinem Hund spazieren und verbringe Zeit im Garten. Auch das ganz unbewusst. Es ist nicht das ich mir sage: "Mach das mal lieber, das wirst du ab Juli bestimmt vermissen!" Es passiert einfach so.
Andere werden das vielleicht nicht verstehen, aber für mich beginnt nun ein ganz neuer Lebensabschnitt, daher finde ich diese Entwicklung recht interessant. Es ist eine Mischung zwischen Vorfreude und Wehmut, aber nicht unbedingt negativ. Ich mache mir einfach nur noch mehr Gedanken als ich es ohnehin schon immer gemacht habe und das ist eigentlich das einzige, dass mich zur Zeit etwas stört. Allerdings bin ich zu dem Schluss gekommen, dass das vielleicht normal ist und ich dem einfach nachgeben sollte. Immerhin ist es für mich ein großer Schritt in die Selbstständigkeit und dann gleich noch ans andere Ende der Welt.
Mal schauen was in mir bis zum Abflug noch so vorgeht - ich bin gespannt! ;)