Anime-Review: Omoide no Marnie

 思い出のマーニー
[Omoide no Marnie - When Marnie was there]

Eines der praktischen Dinge, wenn man in Japan wohnt ist ja, dass man sich immer sofort die neuesten japanischen Filme in Kino anschauen kann wenn man möchte (und das Geld hat, denn Kino ist hier schweineteuer...). Letzte Woche habe ich mir daher den neuesten (und gerüchteweise vielleicht sogar letzten...) Film des Studio Ghibli im Kino angesehen.

In Omoide no Marnie geht es um das Waisenmädchen Anna, die wegen einer Krankheit und einigen Schwierigkeiten Zuhause und in der Schule aufs Land geschickt wird. Anna gehört zu den Menschen, die nie wirklich sagen was sie denken. Sie hat keine wirklichen Freunde und kann ihre eigenen Talente nicht anerkennen. Außerdem ist sie gerne alleine und meidet andere Menschen wo sie nur kann, da sie sich unter Menschen meistens unwohl fühlt. Auch das ändert sich nicht, als sie in der kleinen Stadt auf Hokkaido den Sommer verbringen soll. Oft sitzt sie alleine am Meer und zeichnet. Eines Tages findet sie auf der anderen Seite des Ufers ein verlassenes Haus vor, in dem einmal eine reiche Familie gelebt haben soll. Als sie sich das Haus näher ansieht stellt sie fest, dass es tatsächlich alt und verlassen ist - dennoch hat sie das Gefühl das sich jemand in dem Haus befindet. Sie nickt während sie das Haus beobachtet ein und als sie wieder wach wird ist die Flut bereits so weit vorgedrungen, dass sie nicht mehr am Ufer zurück laufen kann. Zum Glück entdeckt sie ein Fischer und nimmt sie mit zurück auf die andere Seite. 
Das leere Haus geht Anna nicht aus dem Kopf, auch weil sie immer wieder davon träumt. So leiht sie sich ein Boot und paddelt selbst noch einmal hinüber zum Haus. Überraschenderweise trifft sie dieses Mal dort auf ein Mädchen, dass sie aus dem Boot rettet und sich ihr als Marnie vorstellt. Mit Marnie verbringt Anna von da an sehr viel Zeit - doch wer ist Marnie wirklich? Und was haben die seltsamen Vorkommnisse rund um das alte Haus zu bedeuten?

Der erste Trailer von Omoide no Marnie hatte mir nicht so sehr zugesagt (weil die Story darin wie eine reine Liebesgeschichte zwischen zwei Mädchen wirkte), doch da ich Studio Ghibli sehr schätze und mich die Merchandise-Artikel im Ghibli-Shop neugierig gemacht hatten, habe ich mir den Film doch angesehen. Und jetzt bin ich wirklich sehr froh darüber! Der Film hat mir wirklich gut gefallen und ich bin sehr froh ihm eine Chance gegeben zu haben. Mit dem Verständnis hatte ich auch überhaupt keine Probleme außer ein paar Worten vielleicht, aber ich konnte der Story im Kino sehr gut folgen. 
Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen und gerade in Anna konnte ich mich sehr gut hineinversetzen, da ich einige ihrer Chraktereigenschaften teile. 
Die Geschichte ist ebenfalls sehr interessant - man grübelt bis zum Schluss mit, was genau es mit Marnie auf sich auf. Eine meiner Theorien erwiss sich dann auch als richtig. Die ganze Auflösung um Marnie gibt es dennoch erst zum Schluss und hat mich doch einige Tränchen weinen lassen, weil sie etwas traurig ist, aber wirklich fast alle Fragen beantwortet.

Auch der Titelsong "Fine on the Outside" gefällt mir unglaublich gut und passt absolut zum Film. 

Fazit: Ein wunderbares, vielleicht sogar leider letztes Meisterwerk aus dem Studio Ghibli. Jeder der die Chance hat sollte ihn sich ansehen oder auf die DVD hinfiebern. Die Story ist dieses Mal zwar immer noch der Zielgruppe angepasst, dennoch doch für etwas ältere als jetzt zum Beispiel Mein Nachbar Totoro oder Kiki's kleiner Lieferservice. Mir hat Omoide no Marnie jedenfalls sehr gut gefallen und die wunderbaren Charakterdesigns, Zeichnungen und Landschaften haben mir wieder einmal öfters den Atem geraubt. Auch Anna's Entwicklung fand ich toll. Studio Ghibli steht eben immer noch für Qualität - und das hoffentlich noch lange.

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